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Kreiskliniken Reutlingen über Corona-Lage: »Von Entwarnung keine Rede«

Fachleute betonen, was niemand mehr hören will: Die Corona-Pandemie ist noch nicht vorbei. Wenigstens herrscht bei den Kreiskliniken Reutlingen Ruhe auf den Intensivstationen.

Krankenhaus
Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen kehrt in den Krankenhäusern keine Ruhe ein. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa
Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen kehrt in den Krankenhäusern keine Ruhe ein. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

REUTLINGEN. »Die Zahlen steigen wieder«, sagt Professor Dr. Jörg Martin als Geschäftsführer der Kreiskliniken Reutlingen GmbH mit Blick auf die Verbreitung des Corona-Virus. Eine Pressekonferenz zur aktuellen Lage macht am Donnerstag deutlich, was niemand mehr hören möchte: Die Pandemie ist noch nicht vorbei.

Auch im Landkreis Reutlingen zeigt der Trend der 7-Tage-Inzidenz nach oben, liegt der aktuelle Wert bei rund 1.500. »Der Rückgang der Inzidenzen ist zu Ende. Wir sind wieder im steigenden Bereich«, betont Dr. Stefan Weiß, Leiter des Corona-Krisenstabs der RKH-Klinikholding, die auch die Reutlinger Krankenhäuser managt. Die Hospitalisierung befinde sich nach wie vor auf hohem Niveau. Allerdings zeigten sich die Omikron-Varianten zwar erheblich ansteckender, aber weniger aggressiv, was die Krankheitsverläufe betrifft.

»Auf den Intensivstationen tut sich nichts. Da ist Ruhe«, sagt Weiß. Die Kurve der Intensivbettenauslastung zeige nach unten. Dafür seien die Normalstationen weiterhin stark betroffen. Die konkreten Zahlen für das Klinikum am Steinenberg sehen dementsprechend aus. Bei einer Gesamtbettenkapazität von aktuell 43 Covid-Patienten sind auf drei Normalstationen 36 Betten belegt. Auf der Intensivstation mit ihren 18 Plätzen muss dagegen aktuell nur ein Mensch mit Covid behandelt werden. Zwei weitere Patienten mit Covid werden an der Ermstalklinik Bad Urach versorgt. Eine Belastung für den Klinikbetrieb seien infizierte Mitarbeiter. In dieser Woche seien 89 Reutlinger Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter in Quarantäne.

Kritik übt das Klinikmanagement an den politischen Vorgaben für das Infektionsschutzgesetz inklusive Hotspot-Maßnahmen. »Von Entwarnung kann keine Rede sein«, meint Stefan Weiß. Geschäftsführer Martin wird noch deutlich: »Die jetzt getroffenen Entscheidungen halte ich nicht für gut. Landesweite Regelungen haben sich bewährt«. (GEA)