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Kirchengemeinden Bronnweiler, Gönningen und Ohmenhausen verschmelzen

In der neuen Kirchengemeinde Emmaus werden die Personalkapazitäten im Laufe der Zeit von 250 Prozent auf 150 Prozent gesenkt.

Viele Fragezeichen: Was es geläutet hat für die einzelnen Kirchengemeinden, ist im Detail noch nicht absehbar.
Viele Fragezeichen: Was es geläutet hat für die einzelnen Kirchengemeinden, ist im Detail noch nicht absehbar. Foto: Agenturen/dpa
Viele Fragezeichen: Was es geläutet hat für die einzelnen Kirchengemeinden, ist im Detail noch nicht absehbar.
Foto: Agenturen/dpa

BRONNWEILER/GÖNNINGEN/OHMENHAUSEN. Die Kirchen verlieren weiter kirchensteuerzahlende Schäfchen. Zu absehbar eklatant sinkenden Einnahmen kommt die Unlust der Gläubigen, vor Ort der Predigt zu lauschen. Nur gut drei Prozent der Mitglieder der Evangelischen Landeskirche Württemberg gehen noch regelmäßig sonntags in ihre Kirche.

Die Landeskirche hat Antworten gesucht und in den Pfarrplan für 2030 geschrieben. Das bedeutet auch für den Kirchenbezirk Reutlingen die Zusammenlegung von Kirchengemeinden. Im Reutlinger Südraum betrifft dies Bronnweiler, Gönningen und Ohmenhausen, die zu einer Gemeinde namens Emmaus verschmelzen sollen.

Einen Verbund der drei Kirchengemeinden gibt es schon länger. Nun geht es an Eingemachte. Bis spätestens 2030 sieht der Pfarrplan eine Reduzierung der Personalkapazitäten von 250 Prozent auf 150 Prozent für alle drei vor. Gönningen und Ohmenhausen haben bisher je eine 100-Prozent-Stelle. Bronnweiler schon jetzt nur eine 50-Prozent-Pfarrstelle (mit Geschäftsführung). Die Pfarrerin predigt nur an jedem zweiten Sonntag, ansonsten füllen schon jetzt Ruheständler oder ehrenamtliche Prediger die Lücken.

Viel Freiheit bei der Umsetzung des Pfarrplans

Die drei Dörfer im Süden müssen im Kirchenbezirk mit der größten Kürzung zurechtkommen, sagt Pfarrerin Christine Wandel. Bei der Umsetzung des Pfarrplans hätten die Gemeinden immerhin »viel Freiheit«, betont die Bronnweiler Seelsorgerin.

Die Zusammenarbeit mit den Kollegen Nils Hoffmann (Gönningen) und Heiko Zürn (Ohmenhausen) und den nun 24 Kirchengemeinderäten der neuen Gemeinde lobt sie in höchsten Tönen. »Wir habe das schnell durchgezogen, um zügig in den Arbeitsmodus zu kommen.« Wie konkret die Struktur der neuen Gemeinde am Ende aussehen wird, stehe aber längst noch nicht fest.

Auch über die Gebäude muss nachgedacht werden. »Wir werden keine der drei Kirchen schließen. Es werden aber nicht alle top renoviert werden«, so Wandels Prognose.

Auch die Gebäude der Kirche stehen auf dem Prüfstand

Der Umgang mit den Pfarrhäusern steht ebenfalls auf dem Prüfstand. »Die von Kirchensteuern finanzierte Fläche« ist zu reduzieren, so die Vorgabe an die Gemeinden. Bis 2030 werde geklärt, welche Pfarrhäuser erhalten bleiben – längst nicht alle sind im kirchlichen Besitz. Dabei will man auch beleuchten, ob Räume an Vereine oder Kommunen vermietet werden können.

Am 25. Mai steht feiern auf dem Programm: Alle drei Emmaus-Gemeinden laden nach Gönningen zum großen Fusionsfest. Eine Gelegenheit, sich näher kennenzulernen, sagt Wandel. Denn noch sei Emmaus »nur ein Name, ein Gerüst, das sich nach und nach mit Leben füllen muss«. (GEA)