REUTLINGEN. Was für ein Ergebnis: Knapp 183.000 Euro sind bei der diesjährigen Weihnachts-Spendenaktion des Vereins GEA-Leser helfen zusammengekommen. Von Kleinstbeträgen bis zu richtig großen Summen: Tausende Spender zeigten sich in den Vorweihnachtswochen wieder sehr großzügig. Dank ihrer Hilfe kann der Verein auch 2024 ungebremst seiner Hilfstätigkeit in der Region nachgehen. Das Ergebnis liegt etwas unter der Rekordsumme aus dem vergangenen Jahr - doch es ist trotzdem immer noch extrem hoch und zeigt, wie verbunden die GEA-Leser dem Hilfsverein und der Region sind.
Neben den täglich eingehenden Spenden in der Vorweihnachtszeit kommt auch ein großer Batzen Geld alljährlich bei der Benefizveranstaltung des Weihnachtszirkus' zusammen. Das Eintrittsgeld wird immer an zwei Vereine gespendet. An den GEA-Hilfsverein und - in diesem Jahr - an Frühchen Reutlingen. 9.338 Euro kamen insgesamt zusammen. Was nochmal eine Steigerung zum Vorjahr darstellt - auch wenn nicht alle Karten Abnehmer fanden. Es hatte bei dieser Vorstellung 200 Plätze mehr als 2022 gegeben, sie war jedoch nicht ganz ausverkauft gewesen. Dessen ungeachtet ist die Spendensumme ein feiner Erfolg: Aus der Benefizveranstaltung gehen je 4.669 Euro an GEA-Leser helfen und an Frühchen Reutlingen.
»Ich bin jedem einzelnen Spender dankbar verbunden«
»Ich bin nach wie vor höchst erfreut, dass die Menschen auch in dieser schwierigen Zeit ihre Mitmenschlichkeit gegenüber Menschen in Not und ihre Verbundenheit zum Hilfsverein zeigen.« Verleger Valdo Lehari jr., der auch der Vorsitzende des Hilfsvereins ist, dankt allen Spendern und Spenderinnen herzlich. Er sieht das hohe Spendenaufkommen auch als Wertschätzung und Lob für die Tätigkeit des Vorstands und des Beirats.
Der Hilfsverein wurde 1993 gegründet - hat in diesem Jahr also sein 30-jähriges Bestehen gefeiert. Ziel des Vereins ist es, Menschen zu helfen, die »in Not oder bedürftig« sind. So steht es in der Satzung. Das Besondere am Hilfsverein der GEA-Leser: Die Spenden, die meist von Menschen aus der Region stammen, kommen ausschließlich Menschen zugute, die im Verbreitungsgebiet des Reutlinger General-Anzeigers leben. Jeder Cent wird ohne Abzug seinem eigentlichen Zweck zugeführt, anfallende Sachkosten trägt der Verein.
Die Geschichten, die die Beirats- und Vorstandsmitglieder bei ihren regelmäßigen Beratungen lesen, zeigen, wie schnell und oft auch unverschuldet Menschen in große Not kommen können. Manchmal sind es Trennungen, häusliche Gewalt oder auch Krankheit, manchmal Unwetter oder andere unvorhergesehene Einflüsse. Was diese Ereignisse gemeinsam haben: Sie bringen Menschen, die schon zuvor eher am finanziellen Limit gelebt haben, schnell in eine Situation, in der die Betroffenen keinen Ausweg mehr sehen. Es gibt keinen finanziellen Puffer, um eine neue Waschmaschine, eine Matratze oder eine Brille zu finanzieren, die Schulden bei Stromanbietern sind hoch, Vermieter drohen mit der Zwangsräumung.
In diesen Situationen kommt der GEA-Hilfsverein ins Spiel. Soziale Organisationen wie Caritas, AWO oder die Schuldnerberatung leiten die Geschichten und Anträge der Menschen dann an den Verein weiter. Dort wird die Bedürftigkeit nochmals geprüft. Oft kann mit Kleinstbeträgen geholfen werden. Die Dankbarkeit der Menschen für diese Unterstützung ist groß, oft kommen Bilder oder Karten an die Hilfsverein-Mitglieder zurück.
Zum Abschluss ein paar Zahlen und Fakten aus dem abgelaufenen Spendenjahr 2022: Es wurden 156 Anträge aus Hilfsleistungen gestellt, Beirat und Vorstand haben davon 124 positiv bescheinigt. Es gab einen Anstieg der Anträge auf Übernahme der Strom- und Heizkostennachzahlungen. Ein Großteil der Anträge stammt von alleinerziehenden Frauen, die oft einen Migrationshintergrund haben. Neben 23 Waschmaschinen und vier Trocknern, wurden nach gründlicher Prüfung der Hilfsfälle beispielsweise auch Laptops für die Aus- und Weiterbildung bezahlt, Umzugskosten, Zahnbehandlungen und Möbel. (GEA)