REUTLINGEN. Wie wohnt, bummelt, shoppt und arbeitet sich’s in der Reutlinger Innenstadt? Was fehlt den Anwohnern und Flaneuren? Was schätzen sie an der Fußgängerzone und deren Peripherie? Antworten auf diese und viele weitere Fragen möchte die GEA-Lokalredaktion bei ihrem nächsten Vor-Ort-Termin zusammentragen, journalistisch aufbereiten und zu einem Stimmungs- und Meinungsbild zusammenpuzzeln.
Aus diesem Grund nimmt das GEA-Mobil am kommenden Dienstag, 29. Oktober, Kurs auf die Altstadt und macht von 10 bis 11 Uhr neben der Marienkirche beim Kaiser-Friedrich-Brunnen Station, um dortselbst einen bunten Strauß von Anregungen, Kümmernissen, Wünschen und Kritikpunkten zu pflücken. Zumal die Innenstadt jede Menge Gesprächs-, allerdings auch (sozialen) Sprengstoff bietet. Etwa in puncto Lärm. Stichwort: Nachtleben.
Die einen fordern »mehr Party«, derweil andere schon jetzt unter feierlaunigem Volk leiden. Zumal dann, wenn der sprichwörtliche Bär nicht in Innenräumen, sondern mittenmang auf der Gass’ steppt. Und wenn dieser Bär zu allem Überfluss auch noch die City vermüllt? Tja, dann begehren Anwohner auf, ist Unmut programmiert.
Kritik an mangelnder Sauberkeit
Überhaupt wird immer wieder kritisiert, dass es der Innenstadt an Sauberkeit mangelt. Überquellende Abfalleimer und wild entsorgter Unrat schmälern die Aufenthaltsqualität, sorgen für Schmuddelecken-Bildung und ziehen, so heißt es, Ratten, Kakerlaken und anderes Ungeziefer an. Benötigt Reutlingen also mehr Mülleimer? Mehr Reinigungspersonal? Oder vielleicht sogar mehr Ordnungshüter auf Patrouille, die zweibeinigen Sauigeln per Bußgeld Einhalt gebieten?
Abgesehen davon: Benötigt die Innenstadt - nicht zuletzt mit Blick auf den Klimawandel - mehr urbanes Grün? Mehr Schattenspender? Mehr Trinkwasserspender? Mehr Blumenschmuck? Mehr Sitzgelegenheiten? Wären Bäume auf dem Marktplatz, wenngleich von Reutlingens Wochenmarktbeschickern als eher hinderlich bewertet, willkommen? Oder könnten Sonnenschirme an Hochsommertagen zweckdienlicher sein? Vor allem aber: Wie ist es um Reutlingen als Einkaufsstadt bestellt?
Derzeit »poppt« es in der City – dank Fördermitteln aus dem Bundesprogramm ZIZ (Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren) - mächtig »up«: Zwischennutzer bringen Leben in Ladenleerstände und damit ins Herz des Kommerz’. Was aber, wenn die ZIZ-Quellen versiegen?
Diese Frage treibt derzeit etliche Bürger um. Schon hört man Unkenrufe, wonach Reutlingen ohne monetäre Unterstützung zu einem Ödlingen verkommen könnte. Doch es gibt auch optimistische Stimmen, die davon ausgehen, dass aus Zwischennutzungen dauerhafte Mietverhältnisse erwachsen könnten.
Wunsch nach kleineren Ladeneinheiten
Häufig formuliert: Der Wunsch nach Unterbindung des Wildparkens auf den Gehsteigen der Metzgerstraße sowie kleineren Ladeneinheiten. Weniger Filialisten zugunsten exklusiver Shops, heißt es, wären erstrebenswert, weil Letztere die Produktvielfalt erhöhen und so zum Bummeln animieren. Denn auch für attraktive Innenstädte gelte, dass es die Mischung ist, die’s macht.
Doch, welcher Waren-Mix wäre denn genehm? Was fehlt in der Innenstadt? Und wovon gibt es zu viel? Der GEA will’s genauer wissen und freut sich auf interessante Gespräche mit Menschen, denen die Zukunft Reutlingens nicht gleichgültig ist. (GEA)