REUTLINGEN/TÜBINGEN. Seit acht Tagen sind die Abstrichstellen in Münsingen und auf dem Tübinger Festplatz wieder in Betrieb. Beide werden nun von der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) in Zusammenarbeit mit dem DRK betrieben. Man darf sie nicht einfach aufsuchen, wenn man aus dem Urlaub im Risikogebiet zurückkommt oder wenn man Symptome hat; vielmehr sollte zuvor der Hausarzt kontaktiert werden. Dieser nimmt dann entweder selbst einen Abstrich vor, oder er verweist den Patienten an eine Schwerpunktpraxis im Kreis. Oder eben an die Abstrichstelle.
Insgesamt 650 Abstriche wurden von Montag bis Freitag vergangener Woche in Münsingen gemacht, teilt die KV auf GEA-Anfrage mit. Darunter sind viele Reiserückkehrer, aber auch Lehrer und Erzieher, die sich seit dem 17. August bis Ende September zweimal kostenlos testen lassen können.
Von den 15 neuen Fällen, die im Kreis Reutlingen seit Samstag entdeckt wurden, handelt es sich bei 12 um Reiserückkehrer. Das teilt das Landratsamt mit. Sie waren zuvor in folgenden Ländern oder Regionen, in denen sie sich mutmaßlich auch infiziert haben: Kroatien, Albanien, Rumänien, Bosnien, Kosovo und Spanien (Mallorca). Diese Länder sind laut Robert-Koch-Institut Risikogebiete, bei Rumänien und Kroatien sind einzelne Distrikte als Risikogebiete eingestuft.
In den Reutlinger Kreiskliniken werden seit dem 22. August keine Covid-19-Patienten mehr behandelt, teilt Landratsamt-Pressesprecherin Christine Schuster mit. Davor waren für vier Tage zwei Patienten im stationären Bereich behandelt worden. Vom 7. bis zum 16. August waren ebenfalls keine Covid-19-Patienten in den Kliniken, so Schuster weiter.
An der Tübinger Teststation auf dem dortigen Festplatz wurden von Montag, 17. August, bis Montag, 24. August, insgesamt 1.426 Abstriche gemacht. Mit Abstand am meisten Abstriche – nämlich 346 an der Zahl – wurden am 24. August gemacht. Alle 20 Fälle, die von Samstag bis heute im Kreis Tübingen dazu kamen, sind Reiserückkehrer, sagt Landratsamt-Pressesprecherin Martina Guizetti. Von den am Wochenende festgestellten neuen Fällen waren sechs zuvor im Kosovo gewesen, drei in Kroatien, drei in Nordmazedonien und einer in Spanien. Die eine Hälfte dieser Personen war jünger als 20 Jahre, die andere Hälfte jünger als 50 Jahre.
Am Tübinger Uniklinikum wird aktuell ein mit dem Coronavirus infizierter Patient behandelt. Vom 23. Juli bis zum 19. August war gar kein Corona-Patient in der Klinik. Der Höchststand war am 6. April erreicht: Da wurden 70 Covid-19-Patienten in Tübingen behandelt.
Insgesamt hat sich die Zahl der nachgewiesenen Corona-Fälle in der vergangenen Woche in unserer Region wie folgt entwickelt: Im Kreis Reutlingen ist sie um 32 Fälle angestiegen, von 1.630 (18. August) auf 1.662 (25. August). Aktuell erkrankt sind noch 37 Personen, 90 sind verstorben, die restlichen genesen. Im Kreis Tübingen ist die Gesamtzahl aller je bestätigten Fälle um 32 Fälle angestiegen, von 1.323 (18. August) auf 1.355 (25. August). Höchstens 44 Personen sind hier aktuell noch erkrankt, 60 sind im Zusammenhang mit Covid-19 verstorben. (GEA)