REUTLINGEN. Mit dem Richtfest für den Neubau in der Oberamteistraße wurde am Mittwoch ein Meilenstein aus Holz gefeiert. Denn das tragende Gerüst des wegen seiner vorgesehenen transparenten Fassade im Volksmund als »Glashaus« bekannten Gebäudes ist ein kunstvolles Fachwerk. Gebaut von der Firma Holzbau Amann aus Weilheim-Bannholz, deren ehrbare Handwerker, vertreten durch Thomas Krohs, in luftiger Höhe den Richtspruch verlesen haben.
Es geht um ein besonders geschichtsträchtiges Stück der Innenstadt. Die Häuserzeile mit den Nummern 28 bis 32 und der Keller des verschwundenen »Steinernen Hauses« auf dem Grundstück Nummer 34 gehören zum ältesten Baubestand der ehemaligen freien Reichsstadt Reutlingen. Die denkmalgerechte Sanierung mit geplanten Gesamtkosten von rund 20 Millionen Euro wird deshalb mit 3,3 Millionen Euro durch das Bundesförderprogramm »Nationale Projekte des Städtebaus« mitfinanziert. Für Oberbürgermeister Thomas Keck sowie zahlreiche Gemeinderäte und führende Köpfe aus dem Rathaus ist das Richtfest ein Grund zur Freude - das »Glashaus« ist dagegen innerhalb des Gemeinderates umstritten gewesen.
»Wir stehen hier vor einem Bauwerk, das nicht nur architektonisch beeindruckt, sondern auch eine tiefe symbolische Bedeutung trägt. Mit der Errichtung dieses Neubaus führen wir die Geschichte der denkmalgeschützten Häuserzeile in der Oberamteistraße weiter«, sagt Keck. Mindestens ein Jahr sollen die Bauarbeiten noch dauern. (GEA)
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