KREIS REUTLINGEN. Mit dem Beginn der Winterzeit werden die Nächte noch mal länger. Damit beginnt auch die Hochkonjunktur der Einbrecher, warnt das Polizeipräsidium Reutlingen. Diese nutzen gerade nach der Zeitumstellung die frühe Dunkelheit in den Abendstunden aus, um auf Beutezug zu gehen. Nach dem pandemiebedingten Tiefstand der Wohnungseinbrüche im Zuständigkeitsbereich 2021 mit 323 Fällen, als sich Bewohner meist zu Hause aufhielten, stiegen seither die Fallzahlen wieder an: von 371 Fällen von Wohnungseinbruchsdiebstahl 2022 um 36 auf 407 im Jahr 2023. Auch wenn diese noch weit unter jenen der Vor-Corona-Jahre liegen, sei doch jede mit einem Einbruch verbundene Verletzung des unmittelbaren, persönlichen Lebensbereichs der Opfer ein Fall zu viel.
Daher stelle die Bekämpfung von Einbrüchen in Wohnraum weiterhin einen Schwerpunkt der polizeilichen Arbeit dar.
Verstärkte Präsenz zur Prävention
Das Polizeipräsidium Reutlingen setzt bei der Bekämpfung sowohl auf präventive als auch repressive Ansätze – lage- und brennpunktorientiert: Dazu zeigen die Beamten gezielt Präsenz, fahren oder gehen vermehrt Streife, intensivieren Fahndungen, mit auch zivilen Kräften, sowie Kontrollen, insbesondere an Ausfallstraßen. All das soll potenzielle Täter abschrecken und Hinweise für die Aufklärung von Einbrüchen bringen. Die örtlichen Kräfte der Polizeireviere, der Verkehrs- und Kriminalpolizei unterstützten bei einzelnen Kontrollen auch die Polizeihundeführerstaffel und weitere Beamte des Polizeipräsidiums Einsatz. Fahndung und Kontrollen gebe es auch überregional in Kooperation mit der Polizei angrenzender Bundes- und Nachbarländer.
Da ein Großteil der Wohnungseinbrüche in den Nachmittags- und frühen Abendstunden verübt wird, setzt die Polizei besonders in diesen Zeiten auf verstärkte Präsenz. Im Arbeitsbereich »Wohnungseinbruchsdiebstahl« bei der Kripo führen Spezialisten mit den Kriminaltechnikern Hinweise und Spuren zusammen. So können Tatzusammenhänge schneller erkannt und immer wieder auch Täter dingfest gemacht werden.
Kostenlose Beratung durch die Polizei
Doch die Polizei allein kann Einbrüche nicht verhindern: »Hier sind wir auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen, sei es durch Hinweise auf verdächtige Personen oder Fahrzeuge oder durch eigene Vorsichtsmaßnahmen der Bürgerinnen und Bürger. Denn viele Einbrüche können durch richtiges Verhalten und eine adäquate Sicherungstechnik verhindert werden.« Für die Einbrecher sei wichtig, dass alles möglichst schnell geht. »Leisten Fenster und Türen erheblichen Widerstand, geben die Ganoven ihr Vorhaben meist rasch auf.« Dass auch derlei Prävention wirke, belege der in den vergangenen Jahren stetig gestiegene Anteil der Einbruchsversuche. »Vermehrt scheitern Täter offenbar an den Sicherungseinrichtungen der Wohnungen.« Bei Neu- oder Umbauten ließen sich die leicht einbauen.
Die kriminalpolizeilichen Beratungsstellen in Reutlingen, Filderstadt-Bernhausen und Balingen beraten zudem Bauherren, Haus- und Wohnungsbesitzer auch individuell.
Auf Wunsch kommt ein Fachberater vor Ort, »um maßgeschneiderte Vorschläge zu unterbreiten, wie Sie Ihr Haus oder Ihre Wohnung wirksam sichern können«. Der Besuch der Beratungsstellen und sämtliche Beratungstermine zu Hause sind kostenlos. Termine für Beratungen können telefonisch oder per E-Mail vereinbart werden. (pol)
07121 9421202