REUTLINGEN-BETZINGEN. Die Fahrrad-Saison kann kommen. Im aet E-Bike-Center in Betzingen stehen schon jetzt knapp 1 000 E-Bikes bereit, berichten Mirco Gedenk, Leiter des E-Bike-Centers, und die Verkaufsleiter Luca Bendrin und Rebekka Gohl. Die Lieferengpässe, die die Branche vergangenes Jahr noch genervt haben, sind Vergangenheit. »Wir können jeden Kunden bedienen, ganz egal ob er ein Trekkingrad, ein Mountain-Bike oder ein Rennrad möchte«, sagt Bendrin und zeigt auf den Showroom mit rund 250 ausgestellten Rädern.
Der Umzug vor zwei Jahren von der Reutlinger Emil-Adolf-Straße, wo das E-Bike-Center gegründet wurde, nach Betzingen ins Gewerbegebiet Mark West hat sich gelohnt. Da gibt es reichlich Fläche, um die ganze Vielfalt der E-Bikes nebst Zubehör wie Helme, Reifen, Radkleidung, Lichtanlagen und Schutzbleche zu präsentieren. Die Zeiten, in denen sich vor allem Senioren für E-Bikes interessierten, sind längst vorbei. »Die Kundschaft ist heutzutage bunt gemischt, jung bis alt«, heißt es an der Markwiesenstraße. Das E-Bike sei inzwischen zu einem »Alltagsartikel« geworden und für viele so wichtig wie ein Auto.
Leichtgewichte im Trend
Zu den aktuellen Neuerungen gehören die Light-E-Bikes. Sie wiegen trotz Motor und Akku kaum mehr als ein normales Rad, so Bendrin. Mit rund 16 Kilogramm sei so ein Light-E-Bike etwa zehn Kilogramm leichter als ein normales E-Bike. »Man kann es also auch ohne Motor sehr gut fahren.« LighE-Bikes sind im Alltag auch leichter zu handhaben, etwa beim Ein- oder Ausladen. Angeboten werden solche leichten E-Bikes etwa von Herstellern wie Haibike, Scott und Winora. Trotz des kleineren Akkus hat ein Light-E-Bike laut Bendrin eine Reichweite von bis zu 70 Kilometern. Für manche zudem ein Vorteil ist sicherlich auch, dass diese Light-EBikes nicht so leicht als E-Bikes zu erkennen sind. Auch ansonsten tut sich bei der Technik im E-Bike-Bereich so einiges. So werden die Akkus und Motoren immer leistungsstärker. Immer mehr Räder verfügen laut Bendrin über einen Riemenantrieb. Der ist nahezu wartungsfrei und sehr leise. Vor allem bei Trekkingrädern sei das gefragt. Natürlich gibt es auch smarte Systeme, mit denen sich E-Bikes mit Smartphones vernetzen lassen. Leistungsmessung, Navigation oder auch Software-Up[1]dates lassen sich so komfortabel managen.
Bedarf und Beratung
Für die Kundenberatung nehmen sich die aet-Mitarbeiter viel Zeit. Da geht es zunächst um die Bedarfsanalyse, also darum, was der Kunde braucht oder möchte. Geht es um ein Alltagsgefährt, wird das Rad für gelegentliche Ausflüge genutzt, oder soll es Motoren, den Fahrradrahmen und Federwegen jeweils das Passende ausgewählt werden. Natürlich gibt es im aet E-Bike-Center auch Kinderräder mit und ohne Motor sowie Kinderanhänger. Für Wartung und Reparaturen der Räder stehen im aet E-Bike-Center vier Monteure bereit. Hier wird empfohlen, einen Termin zu vereinbaren. Wer lernen möchte, wie man selbst etwa Reifen wechselt oder die Kette schmiert, der kann einen entsprechenden Workshop besuchen. Informationen dazu finden sich neben vielerlei anderen auf der Internetseite des aet E-Bike-Centers. Dort gibt es laut Luca Bendrin auch aktuelle Informationen zum aet-Lagerbestand an E-Bikes samt Beschreibung, Preis und Verfügbarkeit. Wer sich also schon mal in Ruhe über die angebotenen Produkte von Firmen wie Scott, Haibike, Winora, Bergamont, Corratec oder Flyer erkundigen will, kann das hier erledigen.
Smartfit-Vermessung
Sichtlich stolz ist man bei aet in Betzingen auf die hochmoderne Smartfit-Ver[1]messungsstation. Ein Laser misst haargenau Körpergröße, Armlänge, Innenbeinlänge, Unterschenkel und Oberkörperlänge. Die im Freiburger Radlabor mit Profi-Rennradfahrern entwickelte Software berechnet anschließend, welcher Rahmen in welcher Größe am besten passt, darüber hinaus wird auch die Sitzposition individuell angepasst.
»So können Rückenbeschwerden, Nackenschmerzen oder Handgelenksprobleme beim Radfahren vermieden werden. Außerdem ist der Krafteinsatz besser, man fährt effektiver«, sagt Rebekka Gohl. Eine solche Vermessung koste regulär bis zu 190 Euro, sei bei einem Radkauf aber kostenlos. Auch beim Zubehör wird mitunter gemessen: Die Sitzknochen etwa sind bei der Wahl des richtigen Sattels von Bedeutung, und die Abmessungen der Hände geben Auskunft über die richtige Griffweite. Apropos Geld: Das aet E-Bike-Center bietet Programme zur Rad-Finanzierung für null Prozent an.
Immer mehr nachgefragt werde auch das Dienstrad-Leasing über den Arbeitgeber, was sich finanzille und versicherungstechnisch lohne. Hier arbeiten die Betzinger mit allen großen Leasinggesellschaften zusammen, so Gedenk. »Zudem haben wir Sonderpreise zum Saisonstart und unser Bike-Angebot der Woche mit attraktiven Konditionen.« Wer einen Diebstahl befürchtet, kann sein E-Bike bei aet auch versichern lassen. Dann würde das Rad im Fall eines Falles per GPS-Tracker geortet und kostenlos zurückgebracht oder aber sein Wert ersetzt.
Akku-Service
Im Nebengebäude ist das aet Akku-Center untergebracht, wo die Akku-Kapazität gemessen werden kann und Ersatzakkus angeboten werden. Je nach Nutzung lässt sich ein E-Bike-Akku vier bis fünf Jahre lang nutzen, sagt Mirco Gedenk. Im Schnitt halte er bis zu 800 Ladezyklen. »Wir können viele Akkus auch reparieren. Da werden dann das Gehäuse und die Elektronik weiter genutzt und nur die verschlissenen Akku-Zellen ersetzt.« (GEA)