REUTLINGEN. Dank der vielen Reutlinger Teilorte gab es auch an diesem Wochende wieder eine reiche Auswahl für Weihnachtsmarktfans und auch die TSG Reutlingen lud zum Weihnachts-Zaubermarkt.
Betzingen
In Betzingen waren es gerade mal acht Stände, die sich beim Betzinger Weihnachtsmarkt an der Kirche aneinanderreihten. »Es wurden immer weniger Standbetreiber«, sagte Friedemann Rupp am Samstag am neuen Standort des Markts bei und in der Zehntscheuer. Das Betzinger Vereinskartell hatte beraten, dass der Markt an der Kirche so keine Zukunft habe, wie der Bezirksbürgermeister ausführte.
Natürlich regnete es am Samstag auch in Betzingen, aber: Die Stimmung war dennoch prima. Die Zahl der Stände ist auf 27 gestiegen – ein deutlicher Beweis für das richtige Konzept. Zumal in der warmem Zehntscheuer zehn Stände ihren Platz fanden und der Aufwand dort gering war: »Die haben einen Tisch gekriegt und konnten sich dann ausbreiten«, so Rupp.
Viel Schönes, Filigranes, Gestricktes, Gebasteltes gab es an den Ständen des Betzinger Weihnachtsmarkts. Natürlich aber auch viel Leckeres, flüssig oder in fester Form zum Verspeisen. Besonderer Einfallsreichtum war an den Getränkeständen erkennbar – von Glühbier über fünf verschiedene Punschsorten bis zu fast schon gewöhnlichem Glühwein war alles zu finden. Also alles besser als in den vergangenen Jahren? Naja. Der Regen halt.
»Am alten Standort hatten viele gesagt, der Markt dort sei heimelig, andere meinten, das sei eine Druckete«, so Rupp. Bei der Zehntscheuer gebe es nun keine zwei Ebenen mehr, keine Probleme mit Toiletten, alles sei barrierefrei – und sogar die Nachbarn hätten sich gefreut über den Weihnachtsmarkt direkt vor der Nase.
Sondelfingen
»Wir hatten gehofft, dass die Sanierung des Bezirksamts bis zum Weihnachtsmarkt fertig ist«, sagte Claudia König, die zusammen mit Margret Bühler den Markt in Sondelfingen organisiert hatte.
Immerhin 14 Stände drängten sich am Samstag um das »eingetütete« Gebäude, das riesig große leuchtende Sterne zierten. »Wir haben hier einen kleinen, familiären und schönen Weihnachtsmarkt«, hatte Bezirksbürgermeister Mike Schenk betont – noch bevor der Regen kam.
»Wegen der Baustelle haben wir auf drei Stände verzichten müssen«, so König. Dennoch: Das Angebot war groß, von selbst gefertigten Gutsles, Gsälz und Gebasteltem bis zu Waffeln, Punsch und Glühwein gab es eine bunte Vielfalt an schönen, nützlichen und leckeren Dingen.
Vor allem aber gab es Musik – vom Posaunenchor etwa, vom Musikverein und abends dann von vier Musikerinnen und Musikern der Württembergischen Philharmonie in der Stephanuskirche – »Drei der Vier wohnen in Sondelfingen«, berichtete Schenk.
Hinzu kam ein gutes Dutzend der unterschiedlichsten Krippen, die im Bezirksamt ausgestellt waren, eine sogar mit Figuren von Kindergartenkindern bestückt. »Wir wollten eigentlich einen Projektchor gründen, der heute hier gesungen hätte«, sagte König. Doch es hatte nicht sollen sein. »Wir machen aber noch mal einen Anlauf«, versprachen Bühler und König – mit der Aussicht, dass der dann 2025 vor dem fertig sanierten Bezirksamt ohne Regen singen kann.
Rommelsbach
Schon mal was von »singenden Kartoffelchips« gehört? Nicht? Die gab es am Samstag auf dem Rommelsbacher Weihnachtsmarkt – der dortige Sängerkranz hatte nämlich genau diese leckere Köstlichkeit im Angebot. »Frisch vom Feld«, hatten die Verkäufer »vollmundig« versprochen.
Doch es gab natürlich noch viel mehr – insgesamt 26 Stände reihten sich um den zentralen Platz der Gemeinde. Darunter jede Menge kulinarischer Köstlichkeiten, aber auch viel selbst Gebasteltes, wie von der Männerwerkstatt etwa. Eine große Auswahl an Schönem, Nettem – alles aus Holz.
Vor Ort war natürlich auch Petra Ecklmaier vom Bezirksamt, ohne die auf dem Rommelsbacher Weihnachtsmarkt gar nichts geht. Und das schon seit 25 Jahren. Ohne ihren Mann Wilfried geht übrigens erst recht nichts – weil er zusammen mit Thomas Eberle auch dieses Jahr für die Versorgung mit Strom, Wasser und Abwasser zuständig war. Eine knifflig ausgetüftelte Sache war das erneut, schließlich wollte niemand der Standbetreiber ganz plötzlich ohne Strom dastehen.
Ebenfalls wieder mit im Boot war auch dieses Jahr die Rommelsbacher Bibliothek – mit einem Tag der offenen Tür sorgte die dafür, dass die Besucher nicht nur intensiv in Büchern stöbern konnten, sondern zudem bei der mobilen Druckwerkstatt Weihnachtskarten selbst gestalten und mit Linoleumdruck vervielfältigen konnten. Zudem lockte ein Bücher-Flohmarkt. Also alles prima? Wenn, ja wenn der Regen nicht gewesen wäre. Aber immerhin: »Ich freue mich über einen schönen Weihnachtsbaum«, sagte Petra Eicklmaier.
TSG-Vereinsgelände
Die Anzahl der Weihnachtsmarktstände auf dem Gelände der TSG Reutlingen hielt sich in Grenzen, rund ein halbes Dutzend reihte sich zwischen Geschäftsstelle und Sporthalle. »Aber das Angebot ist reichlich: Kaiserschmarrn, heiße Oma, selbst Gebasteltes, kleine Geschenke«, zählte Thomas Schwanzer auf.
Hinzu kam eine andere Besonderheit – der Weihnachtsbaumverkauf. »Und sogar mit Lieferservice gegen eine kleine Spende«, so Schwanzer, der TSG-Vorstand für Marketing und Kommunikation. Geregnet hat es auch da in Strömen.
Fünf Abteilungen von insgesamt 24 hatten sich an dem kleinen aber feinen Weihnachtszauber-Markt beteiligt. »Das ist ein Get-together für Mitglieder – die Leute von den unterschiedlichen Abteilungen begegnen sich sonst ja nie.«
Viele andere Sportarten seien noch im Spielbetrieb und hätten sich nicht beteiligen können. So wie auch die Judo-Abteilung – die führte ihre Vereinsmeisterschaft am Samstag in der Halle durch. »Das sind tolle Kämpfe, und wir haben eine Mega-Verpflegung«, sagte Botond Draskoczy. An die 70 Kinder seien an dem Wettkampf beteiligt, ein tolles Event für die Kleinen, aber auch für ihre Eltern, wie der Abteilungsleiter betonte.
Und sonst? »Die Wolfgangschule ist auch da«, sagte Thomas Schwanzer. Eisstockschießen im Freien sollte eigentlich angeboten werden, wie Andreas Keppler sagte. »Aber das ist wortwörtlich ins Wasser gefallen«, betonte der TSG-Vorstandsvorsitzende lachend. Die Stimmung ließen sich die TSG’ler auf jeden Fall nicht vermiesen. (GEA)