REUTLINGEN. Ausbildung stellt Schulen und Betriebe vor immer größere Herausforderungen. Vor allem der technische Fortschritt beeinflusst den Arbeitsalltag, erschließt neue Berufsfelder und stellt an Berufsanfänger immer höhere Anforderungen. Gleichzeitig wird die Besetzung offener Stellen für kleine und mittlere Unternehmen in Deutschland mehr und mehr zum Problem. Veranstaltungen wie die gestern eröffnete Bildungsmesse Neckar-Alb (Binea) in der Stadthalle sind deshalb wichtige Plattformen sowohl für Betriebe als auch für junge Menschen, die sich nach ihrem Schulabschluss für einen Beruf entscheiden müssen.
»Die Binea ist im Bildungs- und Ausbildungsbereich zur Leitmesse in der Region geworden«, sagt Clara Schäfer, Binea-Messeleiterin und Mitarbeiterin der Reutlinger Werbe- und Eventagentur Solutioncube, die die Binea seit Anfang an organisatorisch unter ihren Fittichen hat. Bereits zum 13. Mal, das 7. Mal in der Stadthalle, haben Jugendliche aller Schularten, die kurz vor dem Schulabschluss stehen, auf dieser Messe die Chance, sich bei freiem Eintritt konzentriert und effizient über Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten zu informieren.
Unter dem Brennglas
Die Aussteller präsentieren sich zu den Themen Ausbildung, Studium, Weiterbildung, Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ), Auslandsaufenthalt oder Nachhilfe. »Wir registrieren eine sehr starke Nachfrage von Ausstellern. Leider haben wir nicht alle Interessenten unterbringen können«, sagt Clara Schäfer. »Im vergangenen Jahr waren es 130 Aussteller. In diesem Jahr sind es zwanzig mehr« – sicheres Indiz für die wachsende Bedeutung der Binea.
Das vielseitige Weiterbildungsangebot in der Region liegt bei dieser Messe unter dem Brennglas. Die Binea bündelt ein Höchstmaß an Informationen und »hat sich in den vergangenen Jahren zu einer unverzichtbaren Veranstaltung in Reutlingen und der Region entwickelt«, so Oberbürgermeisterin Barbara Bosch in ihrem Grußwort. Die Berufswahl sei eine der wichtigsten, aber auch schwierigsten Entscheidungen für junge Menschen. »Die Binea hilft, die richtige Wahl zu treffen«, so Barbara Bosch, die gestern die Binea eröffnete. Auch am heutigen Samstag hat die Messe ihre Pforten von 9 bis 16 Uhr geöffnet.
Etliche Tausend meist junge Leute drängten sich gestern durch die Ausstellungsräume. Auch Nadine Harant, Personalleiterin des Hotel-Restaurants Schwanen im Metzingen, stand Rede und Antwort. »Viele, die an unseren Stand kommen, wollen wissen, welche Möglichkeiten Hotellerie und Gastronomie bieten. Durch diese Gespräche sind wir in der Lage, Vorurteile über diese Berufe zurechtzurücken beziehungsweise falsche Vorstellungen zu korrigieren.« Wer also wissen will, ob dieser oder jener Beruf infrage kommt, kann im direkten Kontakt mit betrieblichen Entscheidungsträgern und Auszubildenden Fragen zu Anforderungen hinsichtlich einzelner Berufsbilder erörtern.
Neben Beratung ist ein umfangreiches Vortragsprogramm zentraler Bestandteil der Binea. Auch Bewerbungstrainings werden angeboten. Die beruflichen Schulen der Landkreise Reutlingen und Tübingen informieren umfassend über schulische Qualifizierungen und berufliche Aus- und Weiterbildung in Voll- und Teilzeitform. Hochschulen und Berufsakademien geben einen Einblick in die Studienmöglichkeiten in der Region. Zum Thema Weiterbildung präsentieren sich zahlreiche Institutionen und Einrichtungen der Region Neckar-Alb. (GEA/eg)