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Aktuell Kaiserstraße 39

Besetztes Haus: GWG stellt Strafantrag wegen Hausfriedensbruchs

Die illegale Belagerung des Hauses in der Kaiserstraße 39 wird von Nachbarn unterschiedlich gesehen. Gespräche sind zwischen Stadt, GWG und den Besetzern geplant

Das besetzte Haus in der Kaiserstraße. FOTO: NIETHAMMER
Das besetzte Haus in der Kaiserstraße. FOTO: NIETHAMMER
Das besetzte Haus in der Kaiserstraße. FOTO: NIETHAMMER

REUTLINGEN. »Die Crew« hält das Haus in der Kaiserstraße 39 immer noch besetzt. Die Wohnungsgesellschaft GWG hat mittlerweile einen Strafantrag wegen Hausfriedensbruch gestellt, sagt GWG-Sprecherin Jennifer Reents. »Ein weiteres Gespräch zwischen allen Parteien ist in der nächsten Woche geplant«. Dabei würden sich die Stadt, die GWG und »die Crew« zusammensetzen, um gemeinsam nach einer Lösung zu suchen.

Die GWG hat die Hausbesetzung bis vergangenen Freitag geduldet. Aber die Hausbesetzer räumten nicht. Auch die Stadt bezeichnete in einer Stellungsnahme die Hausbesetzung als Rechtsbruch. Die Besetzer hingegen berufen sich auf das Grundgesetz: »Eigentum verpflichtet.« Dem komme die GWG nicht nach.

Remmidemmi bis nachts

Mittlerweile hat sich ein Nachbar gemeldet, der sich durch die Besetzung erheblich belästigt fühlt: »Die Hausbesetzung ist mit erheblicher Lärmstörung verbunden«, sagt Dr. Volprecht Platz. Es seien immer zwischen 10 bis 15 Leute im Haus. »Ab dem Nachmittag ist dort Highlife bis nachts um halb eins.« Das »Remmidemmi« sei ein »rücksichtsloses Verhalten«. Am vergangenen Mittwoch habe er daher die Polizei gerufen. »Bis weit nach Mitternacht war es sehr lautstark.«

Beim Einsatz habe sich allerdings herausgestellt, dass der Partylärm aus einem Nachbargebäude in der Krämerstraße kam, bestätigte die Reutlinger Polizei auf GEA-Anfrage.

Michael Klemt, der seine Heilpraktiker Praxis direkt neben an hat, sieht das ganz anders. »Lärm ist bisher überhaupt kein Problem gewesen.« Dafür, dass die Besetzer so jung seien, sei es ruhig. Das sieht Nachbar Tom von Löwis gleich, wie Klemt: »Die jungen Leute sind sehr freundlich.« Sie hätten ihn sogar zum Grillen eingeladen, nur habe er keine Zeit gehabt.

Ein selbstverwaltetes und solidarisches Stadtteilzentrum, wie es sich »die Crew« wünscht, sei nicht realisierbar, sagte GWG-Sprecherin Jennifer Reents bereits in der vergangenen Woche. Denn das Haus sei »genossenschaftliches Eigentum« und es werde auf jeden Fall in Wohnraum verwandelt. Bleibt abzuwarten, wie die Besetzung weiter geht. (mnk)