Logo
Aktuell Ereignis

Beim Reutlinger Sicherheitstag mit Sonnenbrille ins Blaulicht-Milieu

Der Reutlinger Sicherheitstag erweist sich auch in abgespeckter Form als Publikumsmagnet. Tausende genießen dazu den verkaufsoffenen Sonntag

Tom (5) und Marie (2) Schmidtke am Lenkrad unterm Blaulicht.
Tom (5) und Marie (2) Schmidtke am Lenkrad unterm Blaulicht. Foto: Stephan Zenke
Tom (5) und Marie (2) Schmidtke am Lenkrad unterm Blaulicht.
Foto: Stephan Zenke
REUTLINGEN. Tausende haben am Sonntag beim Sicherheitstag inklusive geöffneter Geschäfte mit Sicherheit ihren Spaß gehabt. Statt Maske ging’s mit Sonnenbrille in ein Blaulicht-Milieu vom Feinsten, aber mit Rücksicht auf ein böses Virus ohne Menschenaufläufe erzeugende Vorführungen. Zu sehen gibt es vielleicht gerade deswegen jede Menge. Das abgespeckte Konzept ist aufgegangen.

Oben am Albtorplatz hat die Rettungshundestaffel des Deutschen Roten Kreuzes ihren Stand aufgebaut. Den Hunden geht’s prima, aber Frauchen und Herrchen machen sich nach bald zwei Jahren ohne Sammlungen echte finanzielle Sorgen in Sachen Ehrenamt. »Wir sind dringend auf Spenden angewiesen«, erklärt Organisatorin Monika Wachter. Dabei laufen die meisten Einsätze der Spürnasen für die Öffentlichkeit unsichtbar nachts, etwa wenn vermisste Menschen gesucht werden.

Plüsch und Pieks zu haben

Gutes tut, wer einen kleinen Plüsch-Hund kauft, um anschließend durch die Wilhelmstraße fröhlich shoppend in Richtung Marktplatz zu laufen.

Hier erwarten die Impfcontainer der Feuerwehr Reutlingen alljene, die bislang noch nicht zum schützenden Pieks gekommen sind. Bis zum Abend sollen es an die 100 Impflinge mehr gewesen sein, für die persönlich damit die Corona-Pandemie vorbei ist. Im Laufe des Nachmittags bildet sich eine lange Schlange, weil eben nur ein Impfteam aus Tübingen im Einsatz ist. In Sichtweite steht ein prächtiges Fahrzeug der Feuerwehrabteilung Oferdingen, das insbesondere kleine Herrschaften in seinen Bann zieht. Es handelt sich um ein Löschfahrzeug für den Katastropheneinsatz mit 1 200 Litern Wasser und vielen Schläuchen an Bord. Oberfeuerwehrmann Pascal Krüger zeigt den kindlichen Gästen was auch immer, die sehen wollen. »Das Auto würde ich am liebsten mitnehmen«, sagt der vierjährige Jon Cornelsen, der mit Eltern und Freunden vor Ort ist, insbesondere will er zum »Steinleladen«.

Wer statt Lego eher auf etwas Leckeres Appetit hat, den bedient der »Popcorn-Paule« alias Hauke Harder aus Sondelfingen gerne. Es würde natürlich auch eine Rote oder Pommes oder Pizza oder viele andere absolut schmackhafte Angebote geben. So ein Sicherheitstag macht auch satt. »Klasse, dass man wieder unter die Leute kommt«, sagt Popcorn-Paule, womit er die Mehrheitsmeinung wiedergibt.

Massen in der Wilhelmstraße

Massen schieben sich unterdessen durch die Wilhelmstraße. Das Gefühl alter Normalität stellt sich wohltuend ein. Man trifft sich wieder – und sehr gerne. Mittendrin kann der geneigte Beobachter auch Carlotta Sorhagen treffen, die mit Schwesterchen auf ihrem 42 Jahre alten italienischen Boxauto unterwegs ist. Der Rettungswagen der Malteser an der Citykirche ist der Hit, wie sich überall Schlangen bilden, wenn es etwas zu sehen gibt. Die kleinen Zauberkunststücke gehen dabei etwas unter.

Vor dem Zelt der Fairenergie steht ein rotes Elektroauto, das offenbar mit Luft und Liebe geladen wird – weil das Ladekabel in eine leere Kiste führt, in der nur ein Stein liegt. Nun, das ist wohl nur ein Schaustück. Informationen zur Lebensrettung von der DLRG Wasserrettungsgruppe locken passenderweise am Rathausbrunnen. Die Feuerwehr ist daneben auch in der Kaiserpassage und vor der Stadthalle vertreten. Die Drehleiter zeigt dabei klipp und klar: Auch aufs Tübinger Tor kommen die Floriansjünger hoch. Draußen beim Möbel-Braun im Industriegebiet Reutlingen-West stellt sich die Malteser Hundestaffel vor. Ein pralles Angebot, das unter dem Strich alle Besucher und Beteiligten glücklich macht.

Glückliche Geschäftsleute

»Tolles Wetter, viele Leute in der Stadt«, sagt Reutlingens Stadtbrandmeister Harald Herrmann mit zufriedenem Gesicht. »Es ist eine große Wertschätzung für uns da«, freut sich Monika Wachter von den Rettungshunden des Deutschen Roten Kreuzes. Strahlende Gesichter sind auch bei den Geschäftsleuten in der City zu sehen, die in den langen Monaten der Pandemie eine harte Zeit gehabt haben. »Das Publikum ist wieder da. Auch für den Einzelhandel ist das heute ein sonniger Tag. Die Zahlen gehen in Richtung 2019«, stellt Edgar Lehmann von Breuninger fest. Christian Wittel von RT-Aktiv berichtet zustimmend »von positiven Rückmeldungen in Sachen Frequenz und Umsatz. Wir sind sehr erfreut und überrascht«. (GEA)