REUTLINGEN. Kopfüber ist ein Seat in der Justinus-Kerner-Straße nach einem Unfall auf dem Gehweg zum Liegen gekommen. Nach Polizeiinformationen hatte ein Mercedesfahrer hinter einem geparkten Auto gewartet, um einen Bus passieren zu lassen. Nachdem der Bus an der dortigen Haltestelle stehenblieb, wollte der Mercedes-Lenker an dem geparkten Fahrzeug vorbeifahren. Dabei übersah er den Seat einer 29-Jährigen, der im gleichen Moment überholte. Sie hatte das laut Polizei trotz unklarer Verkehrslage und nach derzeitigem Ermittlungsstand auch ohne die Geschwindigkeit zu verringern getan. Durch den Zusammenprall kam der Seat ins Schleudern und landete auf dem Dach. Die Justinus-Kerner-Straße wurde bis 16 Uhr voll gesperrt, um den Unfall zu räumen.
Ersten Erkenntnissen nach zogen sich die Seat-Fahrerin und der Mercedes-Lenker leichte Verletzungen zu. Während der Mercedes-Lenker sich nachträglich selbstständig in ärztliche Behandlung begeben wollte, wurden die Seat-Fahrerin und ihr dreijähriges Kind mit einem Rettungswagen in eine Klinik gebracht. Das Kind hatte offensichtlich jedoch glücklicherweise keine sichtbaren Verletzungen davongetragen, so die Polizei.
Der Seat und die C-Klasse mussten abgeschleppt werden. Der Gesamtschaden wird auf 24.000 Euro geschätzt. Die Feuerwehr war mit einem Rüstzug und der Rettungsdienst mit zwei Rettungswagen und einem Notarzt im Einsatz.
Seit langer Zeit Streitthema
Die Justinus-Kerner-Straße ist seit langem Streitthema. Dort darf derzeit tagsüber Tempo 50 gefahren werden, nachts ist auf einem Teilabschnitt 40 angeordnet. Bürger haben sich zusammengeschlossen und fordern durchgängig Tempo 30, um den Verkehrslärm zu reduzieren, aber auch aus Sicherheitsgründen. Die Anwohner berichteten immer wieder von prekären Verkehrssituationen auf der engen, unübersichtlichen Straße: Auch die Parkraumgestaltung wurde dabei schon moniert. (GEA)