REUTLINGEN. Der Einmarsch Russlands in die Ukraine hat in der Welt Wut und Bestürzung ausgelöst. Rund um den Globus gingen Demonstranten aus Solidarität zu dem osteuropäischen Land auf die Straße. Auch auf dem Reutlinger Marktplatz fand am Donnerstag eine Kundgebung statt. Weltweit wurden Gebäude und Monumente in den blau-gelben Farben der ukrainischen Flagge beleuchtet - vom Brandenburger Tor über das römische Kolosseum und Downing Street 10 in London bis zur Flinders Street Station im australischen Melbourne und der Reutlinger Stadthalle. Gleichzeitig wurden die Sozialen Netzwerke mit Reaktionen geflutet. Einige davon stammen von Politikern und Bürgern aus Reutlingen und der Region. Ein Überblick:
Reutlinger Landrat Dr. Ulrich Fiedler: »Bilder und Berichte aus der Ukraine erschüttern«
»Krieg in Europa. Vor einigen Tagen hätte das viele von uns sicherlich nicht für möglich gehalten«, schreibt der Dr. Ulrich Fiedler, der Landrat des Landkreises Reutlingen, in einer Pressemeldung. Weiter heißt es: »Die Bilder und Berichte, die wir in diesen Tagen aus der Ukraine sehen, erschüttern. Wir begreifen jetzt schmerzlich, dass Frieden nicht selbstverständlich ist.« Fiedler bezeichnete den Einmarsch in die Ukraine als einen »völkerrechtswidrigen Angriff auf einen souveränen Staat«. Trotzdem dürfen die Gespräche nicht abreißen, so der Landrat. »Dialog und Diplomatie müssen immer der bevorzugte Weg sein, nicht Gewalt und Aggression.«
Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer: »Frieden ist nicht selbstverständlich«
Als Zeichen der Solidarität mit den Menschen in der Ukraine beteiligt sich Tübingen an der Aktion des Bündnisses »Mayors for Peace« (Bürgermeister für den Frieden). Oberbürgermeister Boris Palmer hat am Freitag die Flagge des Bündnisses auf dem Marktplatz gehisst.
In einem Posting auf seiner Facebookseite erinnerte Palmer daran, dass Frieden, eben nicht selbstverständlich sei, sondern von jeder Generation aufs Neue erarbeitet und errungen werden müsse. Mit der Anerkennung der selbsternannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk durch Russland seien die Friedensbemühungen auf beschädigt worden. Umso wichtiger ist es, auf der Ebene der Städte im Dialog zu bleiben, um mit der Zivilgesellschaft für Frieden und Sicherheit in Europa zu arbeiten.
Württembergischer Fußballverband: Schweigeminute vor Amateurspielen
Der Württembergische Fußballverband (WFV) positionierte sich auf seiner Website klar zu Putins Krieg: »Die Fußballverbände und ihre Vereine verurteilen den Angriff auf die Ukraine. Wir stehen in unserer Haltung fest an der Seite der Menschen vor Ort.« Am Wochenende soll im Amateurfußball ein Zeichen für Solidarität und Frieden gesetzt werden. »Unsere Vereine weisen wir mit Blick auf das kommende Wochenende – in Abstimmung mit den Unparteiischen – auf die Möglichkeit hin, zum Anpfiff auf den Sportplätzen in Baden-Württemberg eine Minute des Innehaltens als Zeichen der Solidarität mit den Menschen in der Ukraine einzuplanen«, schreibt der WFV. Anschließend regt der Verband eine Stadiondurchsage an. Vereine finden den Textvorschlag hier.
GEA-Leser wütend, verzweifelt und besorgt
Auf dem Instagram-Kanal des Reutlinger General-Anzeigers haben zahlreiche User auf die Schock.Nachricht reagiert. Viele kommentieren, dass sie beunruhigt sind und Angst vor einem dritten Weltkrieg haben. »Mir tun die unmittelbar betroffenen Menschen leid und ich habe Angst um das Gleichgewicht in der Welt. Natürlich mache ich mir auch Sorgen, was die Zukunft mir und meinem Umfeld bringen wird«, schreibt eine Person.
Auch auf Instagram-Stories erreichen den GEA Nachrichten, in denen Bürger ihre Betroffenheit ausdrücken. Manche sind wütend, verzweifelt, besorgt, manche haben Mitleid mit den Menschen in der Ukraine. Manche vergleichen Wladimir Putin gar mit Adolf Hitler und befürchten, dass die Ukraine nicht das letzte Land ist, das sich der Präsident Russlands unter den Nagel reißt. Und ein paar wenige schreiben, dass die Ukraine und die Nato ebenfalls Schuld am Krieg hätten. (GEA)