REUTLINGEN. Ein Infostand der Alternative für Deutschland (AfD) ist am Samstagvormittag vor dem Reutlinger Spitalhof angegriffen worden. Das teilte Kreistagsfraktionschef und Landtagskandidat Ingo Reetzke, der bei der Attacke anwesend war, auf GEA-Nachfrage mit. Gegen 11 Uhr hätten sich vier überwiegend dunkel gekleidete Personen mit einem Transparent, auf welchem das Logo »ROSA Reutlingen« zu erkennen gewesen sein soll gegenüber des AfD-Infostandes postiert und die Szenerie beobachtet. Einer von ihnen habe den Infostand wenig später von hinten umgetreten, wobei er beschädigt wurde. Danach seien die Personen in Richtung Hauptbahnhof davongerannt. Inzwischen hat auch die Polizei Reutlingen Ermittlungen eingeleitet. Laut den Beamten entstand ein Sachschaden in Höhe von 500 Euro.
Vorwurf an Reutlinger Gemeinderatsfraktionen
»Einmal mehr offenbart «ROSA» damit ein erschreckendes Demokratieverständnis. Während nebenan FDP und Grüne ungestört ebenfalls Infostände abhalten konnten, wird der AfD die Teilnahme am demokratischen Meinungsstreit durch linksextreme Gewalttäter erschwert«, kommentierte Reetzke den Vorfall. Da die Gemeinderatsfraktionen Ende 2019 den AfD-Antrag, ROSA die Finanzmittel aus einem Bundesprogramm zu streichen, abgelehnt hatten, obwohl die Organisation bereits damals dafür bekannt gewesen sei, den demokratischen Diskurs zu stören, wirft die Partei den Fraktionen im Reutlinger Gemeinderat vor: »Sie haben heute mitgetreten.«
ROSA hat inzwischen auf Instagram Stellung zu dem Vorfall genommen. Die ROSA-Aktivisten hätten sich demnach zum Zeitpunkt des Vorfalls mit ausreichend Abstand gegenüber des AfD-Standes aufgehalten. Bei all ihren Aktionen sei »Gewalt nie das Stilmittel« von ROSA gewesen. Gleichzeitig distanziere sich die Organisation aber auch nicht von einer Aktion, »bei der ein Stück Plastik kaputt gegangen ist und etwas Müll in der Innenstadt verteilt wurde«, heißt es auf dem Instagram-Profil. (GEA)