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Aktuell Pandemie

2Gplus und Maskenpflicht in Reutlinger und Tübinger Clubs

Die Corona-Regeln für Diskotheken und Clubs werden verschärft. In Area 14, Butterbrezel, Collegium, Friedrichs und Schwarzem Schaf gilt jetzt 2Gplus und Maskenpflicht. Wie das kontrolliert wird, wann man den Mundschutz abnehmen darf und wo man sich testen lassen kann.

Party bis zum Abwinken. FOTO: DPA
FOTO: DPA
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REUTLINGEN/TÜBINGEN. Die Corona-Regeln für Diskotheken und Clubs ändern sich erneut. Tanzlokale dürfen in der Alarmstufe laut Corona-Verordnung zwar weiter für Geimpfte und Genesene öffnen, innerhalb der Räumlichkeiten gilt jetzt aber grundsätzlich Maskenpflicht. Das bestätigte ein Sprecher des Landes-Sozialministeriums heute auf GEA-Nachfrage. In Kürze könnten die Bestimmungen in Baden-Württemberg sogar noch verschärft werden. Nach dem Beschluss von Kanzlerin und Ministerpräsidenten vom Donnerstag soll etwa in Diskotheken und Clubs 2Gplus eingeführt werden, wenn die Hospitalisierungsinzidenz den Schwellenwert 6 überschreitet.

Da der Wert laut Landesgesundheitsamt bereits bei 5,7 liegt (Stand Freitag), verschärfen regionale Disko-Betreiber die Regeln bereits im Voraus. In der Reutlinger Area 14, früher bekannt als M-Park, sowie in den Tübinger Clubs Butterbrezel, Collegium, Friedrichs und Schwarzes Schaf haben von heute an nur noch Geimpfte und Genese Zutritt, die zusätzlich einen negativen Corona-Schnelltest vorweisen können. Das Testen soll für die Gäste so einfach wie möglich sein.

Wer geimpft oder genesen ist und in einem der Tübinger Lokale feiern möchte, kann sich in der pharmaphant-Apotheke am Europaplatz 2/1, am Freitag und Samstag bis 0 Uhr abstreichen lassen. Die Tests sind kostenlos. Bei einem negativen Befund, erhält man ein Band, das beim Eingang vorgezeigt werden muss. Gäste der Area 14 können sich unter http://reutlingen-testet.de/ für einen Schnelltest anmelden und diesen dann direkt neben dem Gebäude der Diskothek bis Mitternacht durchführen lassen.

»Geimpfte und Genesene sind nicht unbedingt sichere Gäste«

Erst im Juli diesen Jahres durften die ersten Clubs in Baden-Württemberg nach 15 Monaten Corona-Pause als Modellprojekte wieder öffnen. Im August dann für viele die frohe Botschaft: Tanzen ohne Maske ist wieder erlaubt. Ermöglicht wurde das durch ein Muster-Hygienekonzept, das Betreibern vier verschiedene Öffnungs-Varianten zur Verfügung stellte. Diese waren schon im September wieder Geschichte, als das Land das dreistufige Warnsystem einführte. Mit dem Eintritt in die Warnstufe Ende Oktober hätte in Diskos formal wieder Maskenpflicht gegolten. Wenige Tage später fiel sie durch eine Ausnahmeregelung weg. Jetzt ist sie wieder zurück.

"Das ist ein ganz großes Hin und Her", resümiert Onur Sönmez, der die Area 14 in Reutlingen zusammen mit Martin Klasen betreibt. Er ist grundsätzlich "unglücklich" mit der 2G-Regel in Clubs. »Geimpfte und Genesene sind nicht unbedingt sichere Gäste«, sagt er. Seiner Meinung nach hätte man niemals ungetesteten Personen Einlass gewähren sollen. Dafür lieber getesteten Ungeimpften. Er ist sich sicher: "Damit hätte man bestimmt das ein oder andere Spreader-Event verhindert."

»Die Kontrolle ist eine Herkules-Aufgabe«

Bis zum Abriss des Gebäudetrakts im kommenden Frühjahr soll es jedes Wochenende Events in der Area 14 geben. "Wir sind dankbar, dass uns diese Zeit geschenkt wurde. Damit wollen wir nicht fahrlässig umgehen", sagt Sönmez. Deshalb nimmt er die Kontrolle der Maskenpflicht ernst. Wenn die Tanzfläche voll ist, ist die Überwachung jedoch nicht so einfach. Außerdem verstößt nicht jeder, der gerade keinen Mundschutz aufhat, gegen die Regeln. Denn beim Trinken dürfen Gäste den Mundschutz abnehmen. »Die Kontrolle ist eine Herkules-Aufgabe«, sagt Sönmez. Deshalb habe er auch das Personal aufgestockt. Man werde sich bemühen, aber klar sei, dass man nicht jeden Regelverstoß ahnden könne.

Wer die Maskenpflicht missachtet, wird ermahnt. Wenn das nicht hilft, muss die Person die Disko verlassen. Sönmez hofft, dass es dazu nicht kommt und appelliert an die Vernunft der Besucher. »Wir kommen nur gemeinsam wieder aus dieser Pandemie heraus«, sagt er und ergänzt: »Ich will meine Freiheiten zurück. Das bekomme ich aber nur, wenn ich mich an die Regeln halte.« (GEA)