REUTLINGEN-MITTELSTADT. Rund einen Tag nach dem verheerenden Großbrand in der Mittelstädter Ortsmitte liegt noch immer ein leichter Rauchgeruch in der Luft. Von dem landwirtschaftlichen Gebäude in der Riedericher Straße, das am Donnerstagmittag in Flammen stand, ist nur noch eine Ruine übrig. Die Reste des Scheunen-Dachs wurde noch am Donnerstagabend mit Hilfe zweier Bagger aus Sicherheitsgründen abgetragen. Das direkt angrenzende Wohnhaus zwar sieht nicht ganz so zerstört aus - bewohnbar ist es jedoch ebenfalls nicht mehr.
Der Einsatzleiter der Reutlinger Feuerwehr hat den Brandort gegen Mitternacht verlassen. Die Mittelstädter Feuerwehr, deren Gerätehaus direkt neben dem betroffenen Gebäude liegt, hat bis Freitagmorgen um 8 Uhr Brandwache gehalten.
»Wir haben regelmäßig kontrolliert, ob nicht doch noch irgendwelche Glutnester aufflammen«, erklärt Abteilungskommandant Johannes Böhringer. Das sei glücklicherweise jedoch nicht der Fall gewesen. Böhringer hatte direkt nach Brandausbruch mit zwei Kameraden geholfen, die noch im Stall verbliebenen Rinder zu retten. Alle acht Stück waren mit dem Leben davon gekommen.
Bei Bezirksbürgermeister Wilhelm Haug steht das Telefon am Freitagmorgen nicht still. »Ich habe heute morgen schon eine ganze Menge Anrufe bekommen von Menschen aus Mittelstadt, die den Betroffenen helfen wollen«, erzählt er dem GEA. Er versuche nun, diese Hilfsangebote zu kanalisieren. In dem alten Bauernhaus hatten zwei Brüder gelebt, Söhne einer alteingesessenen Mittelstädter Familie. Die beiden sind erstmal bei ihrer Schwester untergekommen. Einer wurde bei der Tierrettung leicht verletzt.
Zur Brandursache ist noch nichts bekannt, sagt ein Polizeipressesprecher. Die Kriminalpolizei habe nun die Ermittlungen übernommen. (GEA)