REUTLINGEN. Ein besonderes Spektakel bot sich am Nikolaustag den Reutlinger Kreiskliniken: Während sich auf der einen Seite der Nikolaus abseilte, schwebte auf der anderen Spiderman sieben Stockwerke rund 20 Meter hinab. Mit strahlenden Gesichtern winkten die jungen Patienten den kostümierten Höhenrettern der Reutlinger Feuerwehr aus den Fenstern der Kinderstation zu. Auch im Patientengarten sorgte die Aktion für Begeisterung: Dort verfolgten eine Gruppe des benachbarten Kindergartens das Ereignis, die den »Superhelden« lautstark zujubelten. Aber auch erwachsene Schaulustige hatten ihren Spaß: Patienten wie Klinik-Mitarbeiter verfolgten die Show mit gezückten Smartphones.
Die Aktion geht auf eine Initiative der Feuerwehr Hamburg zurück, erklärt Thomas Brecht, stellvertretender Leiter der Reutlinger Höhenretter. 62 Gruppen waren am Nikolaustag in ganz Deutschland an im Einsatz - so unter anderem auch an den Tübinger Crona-Kliniken. Die Reutlinger Feuerwehr war zum zweiten Mal. Ziel sei es, den Kindern in der Klinik ihre Schmerzen und Sorgen zumindest für einen Moment vergessen zu lassen. Das klappte. Nicht nur für Lisa Vitovec aus der Marketing-Abteilung der Klinik ist die Aktion »das Highlight des Jahres«.
Feuerwehr Reutlingen macht freiwillig Überstunden
Auch für die zwölf beteiligten Höhenretter war die Aktion ein besonderes Erlebnis – und eine herausfordernde Übung. »Die Kreiskliniken sind ein anspruchsvolles Objekt«, erläutert Brecht. Auf den Dächern fehlen feste Ankerpunkte für die Seile, weshalb auf der anderen Seite der Gebäude abgestellte Löschfahrzeuge als Anschlagpunkte dienen mussten. »Es war relativ kompliziert, das alles aufzubauen«, so der stellvertretende Gruppenleiter. Die Feuerwehrleute meisterten diese Aufgabe in ihrer Freizeit. »Keiner von uns war im Dienst. Wir machen das freiwillig.« Und sehr gerne. »Es ist unglaublich schön zu sehen, wie viel Spaß die Kinder haben.«
Doch die Überraschung endete nicht mit der Abseil-Aktion: Nachdem Nikolaus und Spiderman am Boden angekommen waren, besuchten sie die Kinderstation. Mit im Gepäck: Teddybären und Malhefte, die sie an die jungen Patienten verteilten. Die freuten sich über das Treffen mit den beiden »Superhelden« und ließen von ihren Eltern fleißig Erinnerungsfotos von diesem unvergesslichen Feuerwehreinsatz machen. (GEA)