REUTLINGEN. Gleich zweimal musste die Polizei in der Nacht von Samstag auf Sonntag aufgrund eines aggressiven Störers in der Reutlinger Innenstadt ausrücken. Gegen 2 Uhr rief ein 35-Jähriger die Polizei, nachdem er in einem Mehrparteienhaus in der Eberhardstraße durch einen Bekannten mit einem Küchenmesser bedroht worden sei. Beim Eintreffen der ersten Streifenbesatzungen vor Ort war der Tatverdächtige bereits unerkannt geflüchtet. Er konnte jedoch im Rahmen polizeilicher Ermittlungen zweifelsfrei identifiziert werden.
Die anschließenden Fahndungsmaßnahmen nach dem polizeibekannten 43-Jährigen verliefen jedoch zunächst erfolglos. Gegen 5.20 Uhr meldete sich der 35-jährige Bewohner erneut über Notruf bei der Polizei, nachdem der 43-jährige Tatverdächtige zurückgekehrt war und es erneut zu Streitigkeiten im Haus gekommen war. Aufgrund des unklaren Ausmaßes der Auseinandersetzung und einer zu erwartenden Bewaffnung des 43-Jährigen mit dem zuvor gemeldeten Küchenmesser wurde das Haus durch mehrere Streifenbesatzungen des Polizeireviers Reutlingen betreten. Im obersten Stockwerk konnten schließlich der zuvor gesuchte 43-Jährige sowie ein 27-jähriger Mann angetroffen werden, welche sich lautstark stritten.
Zu Boden gebracht und Handschellen angelegt
Jeglichen Aufforderungen, sich auf den Boden zu legen, leistete der auch gegenüber den Beamten aggressiv auftretende 43-Jährige keine Folge. Da zudem unklar war, ob er das Küchenmesser noch mit sich führte, musste er letztendlich unter Zwang zu Boden gebracht und hier mittels Handschließen fixiert werden. Eine anschließende Durchsuchung des 43-Jährigen führte jedoch nicht zum Auffinden des Messers.
Während der 43-Jährige auf dem Boden fixiert wurde, ging sein 27-jähriger Kontrahent mehrfach derart auf die eingesetzten Beamten zu, dass ein Eingreifen seinerseits vermutet werden musste. Als der 27-Jährige daraufhin zurückgeschoben wurde, ließ sich dieser auf den Boden fallen. Der vorsorglich verständigte Rettungsdienst begutachtete die beiden erheblich alkoholisierten Männer vor Ort.
Endstation Arrestzelle
Der 27-Jährige musste in der Folge jedoch weder medizinisch behandelt noch in ein Krankenhaus gebracht werden. Der 43-jährige Störer hingegen wurde aufgrund weiterer zu erwartender Auseinandersetzungen und Störungen zum Polizeirevier Reutlingen transportiert und musste hier einige Stunden in der Arrestzelle verbringen. Die Ermittlungen zu den Hintergründen der verschiedenen Auseinandersetzungen in dem Mehrparteienhaus dauern an. (pol)