Logo
Aktuell Ehrenamt

Degerschlachter Seniorentreff: Von 0 auf 80

Vor einem halben Jahr ist der Treff am Dienstag in Degerschlacht gestartet. Zeit, ein erstes Fazit zu ziehen und zu schauen, wie das Angebot angenommen wird.

Sorgt für das heitere Rahmenprogramm beim monatlichen Treff am Dienstag: Bronnweiler Weib Friedel Kehrer.
Sorgt für das heitere Rahmenprogramm beim monatlichen Treff am Dienstag: Bronnweiler Weib Friedel Kehrer. Foto: Anja Weiß
Sorgt für das heitere Rahmenprogramm beim monatlichen Treff am Dienstag: Bronnweiler Weib Friedel Kehrer.
Foto: Anja Weiß

REUTLINGEN-DEGERSCHLACHT. Dass es eine Marktlücke ist und deshalb gut laufen könnte, damit haben die Veranstalter des »Treff am Dienstag« durchaus gerechnet. Dass sie jedoch von Beginn an so gestürmt werden: Das hat dann selbst die kühnsten Erwartungen übertroffen. »Wir haben für den Anfang mit 30 bis 40 Besuchern gerechnet«, blickt Initiator Friedrich Haselberger zurück, »aber dann sind wir sozusagen von 0 auf 80 gestartet«. Zur Premiere im September kamen mehr als 80 ältere Mitbürger aus Degerschlacht und Sickenhausen - das Helferteam musste nicht nur im Gemeindehaus nach bestuhlen, sondern auch beim Bäcker zusätzliche Backwaren organisieren.

Auch ein halbes Jahr später hat das Interesse keinen Deut nachgelassen. Ab 12.30 Uhr bereitet das Helfer-Team, bestehend aus neun Frauen und zwei Männern, den Gemeindesaal vor. Eigentlich startet der Treff um 14 Uhr, aber viele Gäste können es kaum erwarten, bis es losgeht. Eine halbe Stunde vor Beginn füllt der Saal sich bereits. Unter großem »Hallo«, mit Händeschütteln, Umarmungen und ab und zu einem Küsschen begrüßen sich die älteren Herrschaften. »So oft kommen wir ja nicht mehr zusammen«, sagt eine Dame lächelnd. Umso schöner ist es, dass es nun diesen Treff gibt, um sich mit den anderen aus dem Flecken oder dem Nachbarort auszutauschen.

Zwischen Anfang 70 und über 100

Die jüngste Besucherin ist knapp über 70 - ihr ist es wichtig, andere Senioren zu animieren, herzukommen. Die Älteste ist über 100 - und lässt es sich nicht nehmen, mitzumachen, wenn es die Gesundheit zulässt. Wer in der Nähe lebt, kommt zu Fuß, manchmal gestützt auf einen Rollator. Wer das nicht mehr schafft, lässt sich chauffieren oder findet in einer der zahlreichen Fahrgemeinschaften ein Plätzchen. Daheim bleiben muss keiner.

Fester Bestandteil des Treffs: Kaffee, selbstgebackener Kuchen und Zeit für ein Schwätzchen.
Fester Bestandteil des Treffs: Kaffee, selbstgebackener Kuchen und Zeit für ein Schwätzchen. Foto: Anja Weiß
Fester Bestandteil des Treffs: Kaffee, selbstgebackener Kuchen und Zeit für ein Schwätzchen.
Foto: Anja Weiß

Das Rahmenprogramm variiert jedes Mal: Vom gemeinsamen Singen über ein Ständchen der Jugendmusikschule bis zum Diavortrag reicht das Spektrum. Beim jüngsten Treff ging es, passend zur fünften Jahreszeit, lustig und unterhaltsam her. Die Bronnweiler Bezirksbürgermeisterin und Kabarettistin Friedel Kehrer sorgte für Heiterkeit. »Es sott heut koiner grätiger hoimganga, wie dass er komma isch«, lautet ihre Maxime für den Nachmittag, die sie einhält. Schwäbisch für Könner und Neig'gschmeckte gibt es ebenso im Programm wie einen spontanen Plausch mit einem Besucher - »des isch ja a Verwandter von mir«, sagt Friedel Kehrer überrascht. Die Lokalpolitikerin ruft auch auf, zur Wahl zu gehen. »Aber lieber Briefwahl - in unserem Alter hat man Respekt vor Urnen«: Eine Aussage, die lautes Gelächter unter den Anwesenden hervorruft.

Bei anschließendem Kaffee und Kuchen haben die Senioren dann nochmals Zeit für einen kleinen Plausch: »Das ist einfach wunderbar«, so das Lob an die Veranstalter. Auch die haben übrigens Spaß an der Sache: »Es läuft alles so super und wir sind ein tolles Team«, sagen die fleißigen Helfer und verteilen weiter Kuchen an ihre Gäste. (GEA)