WILLMANDINGEN/MÜNCHEN. Für die Kochsendung »The Taste« hatte sich die Willmandingerin Jaqueline Paasche ein außergewöhnliches Gericht einfallen lassen. »Die sehen megagut aus«, sagte sie, nachdem sie Riesengarnelen in einer Pfanne angebraten hatte. Dazu gab es Pasta. In einem Topf kochte sie selbstgemachte Ravioli mit einer sizilianischen Wurst-Füllung. »Jetzt hoffen wir, dass sie halten«, sagte sie, um später festzustellen: »Ich bin sehr zufrieden, es hat alles super funktioniert.« Man könne die Schwäbin nachts um 2 Uhr wecken, selbst dann hätte sie kein Problem damit, Pasta zu kochen, sagte sie.
Viermal hatte sie die Zubereitung des Gerichts geübt, einmal wäre die Soße beinahe misslungen, weil sie zu heiß wurde. Zu der Pasta gab es eine Art Hollandaise-Soße, eine sogenannte Maltaise aus Blutorangensaft, Zitronensaft, Weißwein, Nussbutter und Lorbeeren. Weitere Zutaten des Gerichts waren: Zuckerschoten, Haselnüsse, Äpfel und Himbeeren. Wegen der vielen Zutaten, war es eine Herausforderung, das Essen für die Juryköche auf die Löffel zu bringen. »Es ist auf jeden Fall lecker«, ergänzte sie.
Worum es bei »The Taste« geht
In der 13. Staffel von »The Taste« werden in neun Folgen Geschmackskombinationen auf kleinen Löffeln angerichtet. Aus mehreren Profi- und Hobby-Köche wird in der Show der beste ermittelt. Bis zum Sieg und dem Gewinn von 50.000 Euro müssen die Kandidaten nicht nur die Jury (Tim Raue, Alexander Kumptner, Frank Rosin und Alexander Herrmann), sondern auch hochkarätige Gastjuroren von sich und ihren Kochkünsten überzeugen. Ausgestrahlt wird die Erfolgs-Show immer mittwochs um 20.15 Uhr in Sat.1. Zu sehen ist sie noch auf der Streaming-Plattform Joyn. (ifi)
Die Befürchtung von Paasche, dass sie möglicherweise zu viele Zutaten verwendet haben könnte, bestätigte sich. "Das ist viel", war die erste Reaktion des Fernsehkochs Tim Raue, als er zum Löffel griff. Nachdem er den Happen probiert hatte, empfand er den Geschmack als "facettenreich, aber nicht eindeutig herzhaft". Es sei ein spannender Löffel, so sein Eindruck. Sein Kollege Alex Kumptner fand: "Da wollte jemand zeigen, was alles auf einen Löffel passt." Frank Rosin fragte sich bezüglich der Soße: "Ist das eine Hollandaise? Er stellte fest: "Das Essen hat einen starken Eiweißcharakter." Starkoch Alexander Herrmann fand: "Es ist lecker. Da war eine Erdbeere drauf. Die hat sich durchgezogen." Paasche, die zwar hinter einer Wand stand, aber die Kommentare mitbekommen hatte, reagierte kopfschüttelnd, da Hermann die Himbeere mit einer Erdbeere verwechselt hatte. "Ist Alexander blind?", sagte sie.
Alex Kumptner empfindet Sympathie für die Schwäbin
Sobald die Tür aufging und Paasche die Köche begrüßte, war Alex Kumptner positiv überrascht. Er konnte seine Sympathie zu ihr nicht verbergen. »Wir kennen uns aus Hamburg von der Küchenschlacht. Sie ist eine großartige Hobbyköchin, die sehr weit gekommen ist. Ich würde mich immer für dein Essen entscheiden, weil ich ein großer Fan von dir bin«, lobte er sie. Paasche hatte zuvor erwähnt: »Ich würde gern am liebsten zum Team von Alex gehen. Wir waren schon dreimal in einer anderen Kochshow zusammen.« Rosin wollte von Paasche wissen: »Kannst du dich an ihn erinnern?« Ihre Antwort: »Ja, klar, wir kennen uns.«
Als es um die Beurteilung von Paasches Kochkünste ging, zeigte sich Kumptner von einer strengen Seite: »Du hattest zu viel auf dem Löffel. Ein paar Komponenten weniger wären besser, um alles einfacher herausschmecken zu können.« Auch Rosin und Herrmann ließen sich nicht von ihrem Löffel überzeugen. »Ich war am Boden zerstört und dachte, ich sei raus«, sagte Paasche im Gespräch mit dem GEA. Nun wurde es spannend, denn nur Raues Entscheidung könnte Paasche ein Weiterkommen in der Kochsendung garantieren. »Ich bin die schlechteste Ausfahrt, das kulinarische Hackebeil«, scherzte er. Auch er fand: »Es war eindeutig zu viel.« Dann ergänzte er jedoch noch: »Aber ich bin ja zum Coachen hier.« Er nahm Paasche in seinem Team auf. Sie hielt überrascht die Hände vor dem Mund und jubelte. »Sie hat Farbe, Mut und Energie, sie möchte auffallen«, sagte er. All das wolle er in seinem Team haben. Von den vier Teilnehmern, die es in seinem Team geschafft hatten, hielt er Paasche für die stärkste. »Es hat sofort zwischen uns gepasst, obwohl ich am Anfang total Angst hatte, weil er den Ruf hat, Hobbyköche sofort rauszuwerfen«, sagte die 35-Jährige im GEA-Gespräch.
Doch damit war nicht alles geschafft. Die nächste Herausforderung für die Hobbyköchin war es, im Team von Tim Raue zu kochen. Insgesamt kochten vier Teams. Gastjurorin Vicky Fuchs würde den besten Löffel von jedem Team probieren und entscheiden, welcher der leckerste ist. Die Gerichte der Mitglieder von Raues Team mussten Grapefruit und Estragon beinhalten. »Ich liebe diese Kombination und koche sehr viel damit. Es gibt einen gebratenen Seeteufel mit knusprigen Parmaschinken, eine Grapefruit-Maltaise, Sellerie, Grapefruitfilets mit Wasabi und Estragon«, sagte Paasche.
»Nimm den Schinken von der Hitze runter«, rief Raue Paasche zu, während sie das Essen zubereitete. »Aber der ist doch noch nicht knusprig, Tim«, entgegnete sie. Daraufhin wollte Raue Grenzen setzten: »Ich bin 50 Jahre alt und koche seit 33 Jahren.« Das ließ sich Paasche nicht zweimal sagen und kommentierte: »Wenn Tim Raue dir eine Ansage macht, dann machst du es einfach so.« Immer wieder ließ die Hobbyköchin Raue ihr Essen probieren. »Ich wollte zeigen, wer ich bin und von Tim lernen.« Er schenkte ihr viel Aufmerksamkeit und Lob: »Du kochst perfekt.« Paasche schaffte es wieder positiv herauszustechen. Raue entschied sich, ihren Löffel der Gastjurorin anzubieten. »Es ist eine Ehre, aber auch ein Risiko«, so die Willmandingerin. Auch Fuchs erkannte das Potenzial der Schwäbin und krönte ihren Löffel zum besten aller Teams. Paasche erhielt somit einen goldenen Stern. (GEA)