NEHREN. Die Schüler der Merian-Gemeinschaftsschule und des Karl-von-Frisch-Gymnasiums erlebten in den vergangenen Monaten ganz praktisch, dass in der Praxis oftmals schon vor dem offiziellen Spatenstich kräftig gebaut wird. So auch beim 18,8 Millionen Euro schweren Erweiterungsbau der Merian-GMS, bei dem die Vorarbeiten bereits Ende vergangenen Jahres gestartet sind. Inzwischen hat sich auf der Baustelle viel getan, etwa für den Fernwärmeanschluss des Erweiterungsbaus. Und auch die ersten Überraschungen gab es bereits, wie Dußlingens Bürgermeister Thomas Hölsch berichtet: »Da sind alte Leitungen aufgetaucht, von denen keiner wusste: Es gibt keine Pläne mehr.«
Dennoch konnte Hölsch für den Gemeindeverwaltungsverband Steinlach-Wiesaz, indem sich bekanntlich die Gemeinden Dußlingen, Gomaringen und Nehren die Trägerschaft des Schulzentrums teilen, gleich zwei positive Nachrichten verkünden: In der ersten Ausschreibungsphase des ersten Bauabschnittes lagen die eingereichten Angebote bei 1,3 Millionen Euro - unter dem Planansatz. Ein gutes Zeichen für das Millionenprojekt. Und: Inzwischen liegt die Baufreigabe für den voraussichtlichen zweiten Bauabschnitt, den Neubau des abrissreifen »Bauteil B« des Gymnasiums, vor. »Wir rechnen nicht damit, dass da noch etwas kommt«, erklärte Hölsch im Hinblick auf die verstrichene Einwendungsfrist. Zuvor hatten Nachbarn wegen des vermeintlichen Schullärms gegen den Neubau protestiert.

Die Finanzierung des insgesamt 57 Millionen Euro teuren Vorhabens, zu dem auch der Neubau einer Mensa gehört, ist für die drei Gemeinden ein Kraftakt. Aber auch hier gibt es Lichtblicke: Durch eine Änderung der Schulbauförderung rechnet Hölsch allein im ersten Bauabschnitt mit einer Förderung in Höhe von rund 9,5 Millionen Euro. »Alle drei Gemeinden haben zudem Mittel aus dem Ausgleichsstock beantragt«, berichtet der Bürgermeister weiter. Und auch hier stieg die Maximalförderung zuletzt, statt 500.000 Euro winken nun 600.000 Euro. Am 6. Mai soll in der Verbandsversammlung die Entscheidung über den zweiten Bauabschnitt fallen. »Es ist elementar, in die Bildung zu investieren«, gibt Gomaringens Bürgermeister Steffen Heß die Richtung vor. (GEA)