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Nach Lkw-Unfall mit Zug bei Münsingen: Alb-Bahn will Änderungen

Verletzungen des 57-jährigen Fahrers stellten sich als gravierender heraus, als von der Polizei zunächst angenommen. Die Alb-Bahn will, dass der Bahnübergang sicherer wird.

Der Fahrer des Lkws wurde bei der Kollision mit dem Triebwagen der SAB am unbeschrankten Bahnübergang Lerchenhof doch schwer ver
Der Fahrer des Lkw wurde bei der Kollision mit dem Triebwagen der SAB am unbeschrankten Bahnübergang Lerchenhof doch schwer verletzt. Foto: Joachim Lenk
Der Fahrer des Lkw wurde bei der Kollision mit dem Triebwagen der SAB am unbeschrankten Bahnübergang Lerchenhof doch schwer verletzt.
Foto: Joachim Lenk

MÜNSINGEN. Der 57-jährige Lkw-Fahrer, der am Mittwochnachmittag mit seinem Sattelzug auf einem unbeschrankten Bahnübergang in Münsingen einen Zusammenstoß verursacht hat (der GEA berichtete), wurde bei der Kollision doch schwerer verletzt als zunächst angenommen. Das hat die Polizei mitgeteilt.

Den Ermittlungen zufolge hatte der 57-Jährige mit seinem Lastwagen die Verbindungsstraße von der Landesstraße 230 in Richtung eines Pferdehofs fahren wollen. Dazu musste er den unbeschrankten Bahnübergang Lerchenhof queren und »übersah offenbar einen aus Richtung Marbach heranfahrenden Zug«, so die Polizei.

Noch Vollbremsung eingeleitet

Der 32-jährige Lokführer der Schwäbischen Alb Bahn (SAB) habe noch eine Vollbremsung eingeleitet, konnte den Zusammenstoß mit der Fahrerkabine des Sattelschleppers aber nicht mehr verhindern. Sowohl der Triebwagenzugführer als auch die Passagiere blieben unverletzt.

SAB-Geschäftsführer Jens Hojdar bestätigte gegenüber dem GEA, dass der Triebwagen noch aus eigener Kraft in den Münsinger Bahnhof fahren konnte. Dort soll er am heutigen Freitag genau unter die Lupe genommen werden. Inzwischen fahren die Züge auf der Strecke Schelklingen/Engstingen wieder planmäßig. Am Donnerstag war dort zeitweise noch ein Schienenersatzverkehr mit Bussen im Einsatz.

Nur mit Andreaskreuz gesichert

Hojdar fordert schon lange vom Infrastrukturbetreiber am Bahnübergang Lerchenhof, der nur mit einem Andreaskreuz gesichert ist, »bauliche Änderungen«. Er erinnerte in diesem Zusammenhang an die drei Unfälle, die dort in den vergangenen zehn Jahren passiert sind.

Außerdem habe es in diesem Zeitraum an dieser Stelle auch zwei Beinahezusammenstöße gegeben. Zu einem Unfall sei es nur deshalb nicht gekommen, weil der jeweilige Triebwagenzugführer noch rechtzeitig eine Vollbremsung einleiten konnte.

Zweiter Unfall des Triebwagens

Der am Mittwochnachmittag zu Schaden gekommene Triebwagen war nicht das erste Mal unverschuldet in einen Unfall verwickelt. Vor drei Jahren krachte ein Müllfahrzeug am Bahnübergang Dolderbach in Marbach in den Zug, der damals aus den Schienen sprang und umkippte (der GEA berichtete). (pol)