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Aktuell Demonstration

Demo in Tübingen für die Legalisierung von Cannabis

Unter dem Motto »Gleichbehandlung statt Willkür« demonstrierten am Samstag etwa 250 Menschen für die Legalisierung von Cannabis

Eine Demonstration für die Anerkennung von Cannabis als Genussmittel im Alten Botanischen Garten in Tübingen. Foto: Stanislav Schitz
Eine Demonstration für die Anerkennung von Cannabis als Genussmittel im Alten Botanischen Garten in Tübingen.
Foto: Stanislav Schitz

TÜBINGEN. Etwa 250 Menschen demonstrierten am Samstag in Tübingen für die Legalisierung von Cannabis. Ausgestattet mit Flaggen und Plakaten, auf denen meist die grüne Hanfpflanze zu sehen war, startete der Demozug um 14 Uhr am Tübinger Marktplatz mit der Auftakt-Kundgebung los. Von dort aus weiter zum Alten Botanischen Garten. Anschließend gab es eine Kundgebung auf der Neckarinsel (Platanenallee). Immer dabei ist ein Boot auf Rädern gewesen, das um 17 Uhr in den Neckar gelassen wurde.

»Ich habe vorhin schon einen durchgezogen, jetzt sind zu viele Bullen da«, sagte ein Student aus der Nähe von Biberach. Der eigentlich geplante »Global Marijuana March« im Mai musste wegen der damals noch strengeren Corona-Regeln ausfallen. Im Freien ließen sich bei gutem Wetter die Abstände einhalten, wenngleich kaum jemand eine Maske trug.

20 Polizisten begleiteten den Demozug. Die Demo ist bis zum Ende friedlich verlaufen, teilte ein Einsatzleiter der Polizei vor Ort mit. Auf den immer wieder auftauchenden Cannabis-Geruch angesprochen, sagte der Einsatzleiter: »Das sind Straftaten, die im Rahmen der Möglichkeiten verfolgt werden«.

Das bundesweite Motto lautete »Gleichbehandlung statt Willkür«. Gemeint ist damit die aus Sicht der Demonstranten unverständliche Ungleichbehandlung gegenüber Alkoholkonsumenten. Die Zahl der Strafanzeigen gegen Kiffer, hieß es, nehme in den letzten Jahren eher zu. Die Strafbemessung wirke oft willkürlich.

Neben den angesprochenen Themen der Kriminalisierung und medizinischer Wirkung von Cannabis, demonstrierte der Tübinger Hanf-Ingenieur Henrik Pauly sein Baumaterial: Eine Art Ziegelstein aus Hanf und Kalk. »Das ist, womit ich baue«, sagte Pauly und erzählte, dass er damit bereits Häuser in Berlin und Würzburg gebaut hat. Zuletzt wurde Cannabis in einigen Bundesstaaten der USA und in Kanada legalisiert. Organisiert hatte die Demo die Ortsgruppe des Hanfverbands in Tübingen. (GEA)