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Aktuell Pandemie

Vorstandschef von Elring Klinger bringt Kündigung von Testverweigerern ins Spiel

Arbeitnehmer, die sich nicht an die neuen 3G-Regeln halten, sollen laut Stefan Wolf, Vorstandsvorsitzender des Dettinger Autozulieferers Elring Klinger, keine Lohnfortzahlung bekommen. Als nächster Schritt droht die Kündigung.

Stefan Wolf, im Hauptberuf Chef von Elring Klinger in Dettingen/Erms und im Ehrenamt Präsident von Gesamtmetall in Berlin.  FOTO
Stefan Wolf, im Hauptberuf Chef von Elring Klinger in Dettingen/Erms und im Ehrenamt Präsident von Gesamtmetall in Berlin. FOTO: PIETH
Stefan Wolf, im Hauptberuf Chef von Elring Klinger in Dettingen/Erms und im Ehrenamt Präsident von Gesamtmetall in Berlin. FOTO: PIETH

DETTINGEN. Stefan Wolf, Vorstandsvorsitzender des Dettinger Autozulieferers Elring Klinger und Präsident des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, hat in einem Interview bei »Bild-TV« Kündigungen für Arbeitnehmer ins Gespräch gebracht, die sich weder gegen das Coronavirus impfen, noch testen und lassen wollen. Bundestag und Bundesrat haben eine 3G-Regel am Arbeitsplatz beschlossen, die ab Mittwoch bundesweit gelten soll. Wenn im Betrieb »physischer Kontakt« zu anderen nicht ausgeschlossen werden kann, soll der Zutritt nur mit Impf- und Genesenen-Nachweis oder tagesaktuellem Schnelltest (bzw. mit maximal 48 Stunden altem PCR-Test) möglich sein.

»Wenn ein ungeimpfter Arbeitnehmer sich über einen längeren Zeitraum weigert, sich testen zu lassen, dann bietet er seine Arbeitsleistungen nicht an«, sagte Wolf. »Dann kann der Arbeitgeber ihm fristlos kündigen.« Als Präsident des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall empfiehlt Wolf den Unternehmen, ungeimpfte Arbeitnehmer, die sich nicht testen lassen wollen »nicht mehr zur Arbeit kommen zu lassen«. Kurzfristig gebe es für Testverweigerer dann keine Lohnfortzahlung, die es normalerweise im Krankheitsfall für die ersten sechs Wochen gebe. Wolf appelliert an alle Betriebe, mit diesen Menschen Gespräche zu führen und sie davon zu überzeugen, dass eine Impfung wichtig zur Eindämmung der  Pandemie sei. »Es wird dann ein geringer Prozentsatz sein, der übrig bleibt, und das Problem hat, gegebenenfalls seinen Arbeitsplatz zu verlieren.«

Wolf für Impfpflicht

Während Wirtschaftsverbände bezweifeln, ob die beschlossenen 3G-Regeln am Arbeitsplatz praktikabel sind, hält Wolf diese zumindest für kleine und mittlere Unternehmen für schnell umsetzbar - und wichtig. »In dieser Ausnahmesituation ist es richtig, dass wir den Gesundheitsstatus abfragen dürfen. Damit leisten wir einen Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie.« Der Vorstandsvorsitzende von Elring Klinger würde bei den Corona-Maßnahmen sogar noch weiter gehen und sprach sich für eine allgemeine Impfpflicht aus wie sie auch in Österreich ab Februar kommen soll.

»Das Thema Impflicht ist uns doch nicht fremd in Deutschland«, sagte Wolf. »Ich bin dieses Jahr 60 Jahre alt geworden. Ich kann mich noch erinnern, dass es in der Grundschule damals die Schluckimpfung gab gegen Polio. Da hat damals keiner gefragt, sondern es wurde einfach gemacht. Es gibt Sondersituation, in denen es aus meiner Sicht absolut gerechtfertigt ist, Menschen dazu zu bringen, sich impfen zu lassen.« (GEA)