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Aktuell Ausbildung

Sprache als Schlüssel für Deutschland

Industrie- und Handelskammer Reutlingen organisiert runden Tisch für Geflüchtete und Zugewanderte, die Teilnehmer eines Förderprojekts sind.

Haben in Deutschland Fuß gefasst: Bei Rasa Mahdavi (rechts) und Abed Alzghaer hat die Integration funktioniert. FOTO: IHK
Haben in Deutschland Fuß gefasst: Bei Rasa Mahdavi (rechts) und Abed Alzghaer hat die Integration funktioniert. Foto: IHK
Haben in Deutschland Fuß gefasst: Bei Rasa Mahdavi (rechts) und Abed Alzghaer hat die Integration funktioniert.
Foto: IHK

REUTLINGEN. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Reutlingen brachte jüngst 15 Geflüchtete und Zugewanderte zu einem Austausch über die duale Ausbildung in Deutschland zusammen. Es sei dabei schnell klar geworden, wie wichtig Sprache für die Integration sei – aber auch, dass man manchmal einfach durchhalten müsse, teilt die IHK mit.

Alle 15 Geflüchteten und Zugewanderten machen demnach derzeit eine duale Ausbildung. Die Männer und Frauen, die aus der Ukraine, Russland und einigen anderen Ländern stammen, wurden im Rahmen des Förderprojekts »Integration durch Ausbildung« durch die IHK in die duale Ausbildung vermittelt. Ein Problem eint sie alle: die Sprache. IHK-Integrationsberaterin Aleksandra Vohrer wird wie folgt zitiert: »Die ersten vier Monate sind die schwierigsten. Danach wird es leichter. Sie müssen einfach durchhalten.«

Zwei Geflüchtete, die diesen Weg bereits gemeistert haben, berichteten von ihrem Werdegang. Rasa Mahdavi, der bei der Volksbank Ermstal-Alb (Metzingen) seine Ausbildung zum Bankkaufmann mit Zusatzqualifikation Privates Vermögensmanagement gemacht hat, erzählte von den Schwierigkeiten der Ausbildungsstellensuche. Erst mit der Unterstützung der IHK sei es für ihn so richtig losgegangen: »Ich habe plötzlich Zusagen von Firmen bekommen, die mir davor abgesagt haben.« Der Iraner macht jetzt ein Studium zum Finanzmanagement. Er schloss sich Vohrers Aussagen an: »Man muss sich Strategien zurechtlegen und trotz der Schwierigkeiten weitermachen.«

Programm verlängert

Auch für Abed Alzghaer war die Sprache ein Problem. »Der Muttersprachler macht das in zwei Minuten, wir brauchen zwei Stunden.« Der Syrer hat bei Get Solutions in Tübingen seine Ausbildung zum Technischen Systemplaner abgeschlossen und macht nun sogar nebenberuflich den Industriemeister bei der IHK. »Ich bin nur aufgrund meiner Sprachkenntnisse so weit gekommen. Es ist der Schlüssel zu diesem Land.«

Die IHK Reutlingen vermittelt im Rahmen des Programms »Integration durch Ausbildung« seit dem Jahr 2016 Geflüchtete in die duale Ausbildung. Dieses Jahr wurden 26 Personen vermittelt. Das Projekt wird durch das baden-württembergische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus gefördert. Erst kürzlich wurde das Programm für die Jahre 2025 und 2026 verlängert. Gefördert werden landesweit 43,5 Kümmerer-Vollzeitstellen bei 23 Kammern, Bildungsträgern und Landkreisen mit weiteren rund 4 Millionen Euro. Fragen zum Thema beantwortet Aleksandra Vohrer. (GEA) 

07121/201264

vohrer@reutlingen.ihk.de