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Reutlinger Kammer: Wenig Hoffnung auf eine Frühjahrsbelebung

Reutlinger Kammer hat die Ergebnisse einer Konjunkturumfrage unter ihren Betrieben veröffentlicht

Der schwächelnde Wohnungsbau macht den Baubetrieben im Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen zu schaffen. FOTO: SCHNEIDER/AMH
Der schwächelnde Wohnungsbau macht den Baubetrieben im Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen zu schaffen. FOTO: SCHNEIDER/AMH
Der schwächelnde Wohnungsbau macht den Baubetrieben im Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen zu schaffen. FOTO: SCHNEIDER/AMH

REUTLINGEN. Nach einem durchwachsenen Jahresauftakt geht das Handwerk in der Region zurückhaltend in die kommenden Monate. Nur gut ein Viertel der Betriebe rechnet aktuell mit einer Frühjahrsbelebung. Dies hat die jüngste Konjunkturumfrage der Handwerkskammer Reutlingen ergeben.

»Die Handwerkskonjunktur tritt seit geraumer Zeit auf der Stelle. Die Einschätzungen der Betriebe sind im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert. Das gilt ebenso für die angespannte Lage im Wohnungsbau und bei den industrienah tätigen gewerblichen Zulieferern«, wird Alexander Wälde, Friseurmeister aus Freudenstadt und Präsident der Handwerkskammer Reutlingen, in einer Pressemitteilung der Kammer zitiert.

Auslastung rückläufig

55 Prozent der Betriebe im Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen – den Landkreisen Freudenstadt, Reutlingen, Sigmaringen, Tübingen und Zollernalb – bewerteten in der Konjunkturumfrage ihre Geschäftslage im ersten Quartal mit der Note »gut« (Vorjahresquartal: 55 Prozent). Gleichzeitig hat sich demnach die Zahl der Betriebe, die sich unzufrieden äußerten, innerhalb von zwölf Monaten von 13 auf nunmehr 17 Prozent erhöht.

Quer durch alle Handwerkszweige befinde sich die Auftragslage auf dem Vorjahresniveau, schreibt die Kammer. Jeder fünfte Betrieb habe im Winterquartal mehr Bestellungen gemeldet, fast jeder dritte ein Minus. Deutlich schlechter sei es zuletzt für die gewerblichen Zulieferer gelaufen. Jeder zweite Metall- und Elektrobetrieb habe in den ersten drei Monaten des Jahres einen Rückgang verhzeichnet, rund acht Prozentpunkte mehr als im Vorjahresquartal.

Die Handwerksbetriebe in der Region mussten laut Kammerumfrage zuletzt Umsatzeinbußen hinnehmen. Zwar erzielten, wie bereits vor zwölf Monaten, 13 Prozent der Befragten höhere Einnahmen. Im selben Zeitraum sei allerdings die Zahl der Betriebe gestiegen, die Rückgänge verbuchten, von 36 auf 45 Prozent. Über diesem Durchschnittswert lägen die Nahrungsmittelhandwerker (54 Prozent), die Dienstleistungsbetriebe (47 Prozent) und das Bauhauptgewerbe (48 Prozent).

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Auslastung der Betriebe zurückgegangen, wie die Kammer weiter mitteilte. Eine Auslastung von über 80 Prozent meldeten demnach 35 Prozent der Betriebe (Vorjahresquartal: 40 Prozent). Dies wirke sich auch auf die Beschäftigung aus. Sieben Prozent der Befragten hätten zuletzt zusätzliche Arbeitskräfte eingestellt, doppelt so viele, nämlich 15,5 Prozent, allerdings Personal abgebaut.

Auch im Hinblick auf die Prognose zeigt die Umfrage kaum einen Unterschied zum Vorjahr. Mit einer nachhaltigen Belebung rechnen demzufolge die Betriebe derzeit nicht. 28 Prozent der Befragten erwarten bessere Geschäfte (1/2024: 30 Prozent), neun Prozent äußerten sich pessimistisch (1/2024: 10 Prozent). Der Konjunkturindex, der Lagebewertungen und Erwartungen zusammenfasst, liegt der Kammer zufolge für das erste Quartal 2025 bei 19,1 Punkten (Vorjahr: 18,7 Punkte).

Wälde fordert Planungssicherheit

Die Kammer befragte ihre Betriebe Ende März, also noch vor dem Abschluss der Koalitionsverhandlungen in Berlin. Der Vertrag gehe in die richtige Richtung, stellt Wälde fest. Entscheidend sei, nun rasch in die Umsetzung zu kommen. »Wir haben auf die aus unserer Sicht wichtigen Baustellen hingewiesen. Dazu zählen weniger Bürokratie, eine Entlastung bei den Arbeitskosten und eine berechenbare Förderpolitik. Wichtig wäre es, schnell Planungssicherheit für Betriebe, Arbeitnehmer und Verbraucher zu schaffen.«

Die 13.900 Handwerksbetriebe in den Landkreisen Freudenstadt, Reutlingen, Sigmaringen, Tübingen und Zollernalb erwirtschaften einen Umsatz von über 12 Milliarden Euro. Sie beschäftigen rund 80.000 Mitarbeiter und bilden über 4.200 junge Menschen aus. (GEA)

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