METZINGEN. Leichte Umsatzzuwächse, aber deutliche Rückgänge bei den Gewinnen: So hat der Modekonzern Hugo Boss mit Sitz in Metzingen im dritten Quartal und in den ersten neun Monaten dieses Jahres abgeschnitten. Finanzvorstand Yves Müller sagte am Dienstag in einer Telefonkonferenz mit Journalisten: »Wir haben uns trotz schlechter Verbraucherstimmung gut behauptet.« Vorstandsvorsitzender Daniel Grieder weist in der Quartalsmitteilung auf wichtige Fortschritte bei der Steigerung der Kosteneffizienz hin. Dies habe die Profitabilität unterstützt.
In den Monaten Juli, August und September erzielte Hugo Boss einen Umsatz von 1,029 Milliarden Euro – nach 1,027 Milliarden Euro im dritten Quartal 2023. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) belief sich in dem Drei-Monats-Zeitraum auf 95 Millionen Euro und lag damit um 8 Millionen Euro beziehungsweise 7 Prozent unter dem Wert des Vorjahreszeitraums. Das Konzern-Quartals-Ergebnis betrug 56 Millionen Euro und lag damit um 12 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Ende September beschäftigte der Konzern weltweit 18.209 Menschen, 129 weniger als ein Jahr zuvor.
Für die ersten neun Monate des laufenden Jahres weist Hugo Boss einen Umsatz von 3,058 Milliarden Euro aus. Dies ist ein Prozent mehr als in den ersten neun Monaten des Jahres 2023 (3,021 Milliarden Euro). Das Ebit in diesem Zeitraum verminderte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum indes um 19 Prozent auf 235 Millionen Euro, das Konzernergebnis um 24 Prozent auf 136 Millionen Euro.
Ausblick für Gesamtjahr bestätigt
Der Konzern schreibt von einem »anhaltend herausfordernden Marktumfeld«. Makroökonomische und geopolitische Unsicherheiten wirkten sich auf die weltweite Branchenentwicklung aus. Vor allem in der Region Asien/Pazifik und dort besonders in China sei das Geschäft zuletzt schwach gewesen, erläuterte Finanzvorstand Müller. In Asien/Pazifik schrumpfte der Umsatz im dritten Quartal um 8 Prozent auf 110 Millionen Euro und in den ersten neun Monaten um 5 Prozent auf 383 Millionen Euro (jeweils gegenüber den Vorjahreszeiträumen). In der Region Europa, Naher Osten und Afrika legte Hugo Boss im dritten Quartal und in den ersten neun Monaten jeweils um ein Prozent auf 662 Millionen beziehungsweise knapp 1,9 Milliarden Euro zu. In Amerika stagnierte das Geschäft im dritten Quartal bei 228 Millionen Euro – in den ersten neun Monaten wuchs es um 6 Prozent auf 697 Millionen Euro.
Höhere Frachtkosten und Zinsen und von Abnehmern erwartete Rabatte belasteten die Ergebnisrchnung, erklärte Müller. Mit diszipliniertem Kostenmanagement seien etwa die Verwaltungsaufwendungen im dritten Quartal um 5 Prozent auf 91 Millionen Euro gesenkt worden. Der Finanzvorstand sagte, es werde dauern, bis sich die Verbraucherstimmung in Anbetracht von Kriegen bessere: »Wir gehen eher vorsichtig ins vierte Quartal und ins neue Jahr.«
Hugo Boss bestätigte allerdings die Mitte Juli dieses Jahres gesenkte Vorhersage für das Gesamtjahr 2024. Demnach wird ein Anstieg des Konzernumsatzes zwischen einem und vier Prozent auf 4,2 Milliarden bis 4,35 Milliarden Euro erwartet (2023: 4,197 Milliarden Euro). Beim Ebit und beim Konzernergebnis rechnet Hugo Boss mit einer Entwicklung gegenüber dem Vorjahr zwischen minus 15 und plus 5 Prozent. Das Ebit betrug im vergangenen Jahr 410 Millionen Euro, das Konzernergebnis 270 Millionen Euro. (GEA)