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Handwerkskammer Reutlingen: »Duale Ausbildung stärken«

Die Handwerkskammer Reutlingen formuliert gemeinsam mit dem Zentralverband des Deutschen Handwerks 25 Forderungen an die künftige Regierung

Alexander Wälde, Präsident der Handwerkskammer Reutlingen. FOTO: PIETH
Alexander Wälde, Präsident der Handwerkskammer Reutlingen. FOTO: PIETH
Alexander Wälde, Präsident der Handwerkskammer Reutlingen. FOTO: PIETH

REUTLINGEN. Die Handwerkskammer Reutlingen hat konkrete Forderungen an eine künftige Regierung. »Die bevorstehenden Neuwahlen markieren eine entscheidende Weichenstellung für die politische Zukunft Deutschlands. Es braucht nun mutige und entschlossene Maßnahmen, die im Einklang mit soliden öffentlichen Haushalten stehen«, sagt Alexander Wälde, Präsident der Handwerkskammer Reutlingen. »Das Handwerk ist Motor für die wirtschaftliche Stärke und Modernisierung Deutschlands bei Energie, Klimaschutz, Verkehr, Digitalisierung, Gesundheit, Wohnungsbau und vielem mehr.«

Von den Kandidaten zur Bundestagswahl 2025 erwarten er und das regionale Handwerk, dass sie sich für die Belange des Handwerks einsetzen und konkrete Lösungen anbieten. »Jeder zehnte Wahlberechtigte ist im Handwerk tätig. Wer das Land stärken will, kommt an der Wirtschaftsmacht von nebenan nicht vorbei. Die Politik muss die Nöte unserer Betriebe ernst nehmen und konkrete Vorschläge und Lösungen anbieten, damit der Motor Handwerk auch in Zukunft rund und lange läuft«, sagt Wälde.

Gemeinsam mit dem Zentralverband des Deutschen Handwerks in Berlin (ZDH) erarbeiteten die Handwerkskammern in Deutschland ein Programm, den Wahlcheck für die Bundestagswahl, der 25 Forderungen für die politische Weichenstellung beinhaltet. Das Ziel: Die Einleitung des wirtschaftlichen Aufschwungs. Fünf Handlungsfelder mit jeweils fünf konkreten Forderungen – 25 für 25 – werden benannt. »Erstens müssen Freiräume geschaffen und die Wettbewerbsfähigkeit gestärkt werden, beispielsweise durch Abgabe- und Steuerentlastungen für Betriebe und Beschäftigte, zweitens gilt es, Unternehmertum wieder attraktiv zu machen, drittens müssen die Fachkräftebasis gesichert und vorhandene Potenziale besser genutzt werden, viertens braucht die berufliche Bildung eine konsequente Stärkung. Auch muss das Handwerk in Städten und ländlichen Räumen fest verankert bleiben«, sagt Wälde. Das Handwerk brauche politische Rahmenbedingungen, die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit fördern. Besonders dringend sei es, die bestehenden Herausforderungen in den Bereichen Nachwuchsförderung und Digitalisierung anzugehen. Auch der Fachkräftemangel bleibe eine der drängendsten Aufgaben. »Wir fordern ein Bildungssystem, das die duale Ausbildung stärker in den Mittelpunkt rückt und berufliche Karrieren als gleichwertige Alternative zum Studium positioniert«, betont der 53-Jährige. »Nur so können wir langfristig für ausreichend qualifizierte Fachkräfte sorgen.«

Ein wiederholt geäußerter Wunsch der Handwerksbetriebe in der Region ist der Abbau von Bürokratie. Die zunehmenden administrativen Hürden erschweren insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen den Alltag. »Wir brauchen weniger Papierkram und mehr Zeit für die eigentliche Arbeit«, fasst der Friseurmeister zusammen. Eine mittelstandsfreundliche Politik gepaart mit Stabilität und Verlässlichkeit, um die Wirtschaft und ihr Geschäft wieder anzukurbeln, sei unerlässlich. Von den künftigen politischen Verantwortungsträgern erwartet das Handwerk eine offene Dialogbereitschaft. »Eine Politik, die mit uns zusammenarbeitet, nicht gegen uns, wäre wünschenswert«, so Wälde. Die Handwerkskammer Reutlingen vertritt als Körperschaft des öffentlichen Rechts mit 100 Mitarbeitern 13.862 Mitgliedsbetriebe mit 80.000 Beschäftigten in den Landkreisen Freudenstadt, Reutlingen, Sigmaringen, Tübingen und Zollernalb. (GEA)

 

www.zdh.de/25fuer25/