REUTLINGEN/TÜBINGEN. Autobesitzer in den Kreisen Reutlingen und Tübingen können damit rechnen, dass sie künftig weniger Versicherungsbeiträge für ihre Fahrzeuge bezahlen müssen. Das gilt sowohl für Kaskoversicherungen als auch für die Haftpflicht bei Pkw. Die Versicherer berechnen ihre sogenannten Regionalklassen neu und nutzen dabei das Unfallrisiko in den einzelnen Regionen des Landes.
Reutlingen etwas besser als Tübingen
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) berechnet jährlich die Schadensbilanzen der rund 400 Zulassungsbezirke in ganz Deutschland. Je höher die Unfallschäden in einem Bezirk ausfallen, umso schlechter ist dessen Einstufung. Ausschlaggebend ist dabei nicht, wo der Schaden entstanden ist, sondern wo das Fahrzeug registriert ist. Mit anderen Worten: Je weniger Unfälle Fahrzeuge mit Reutlinger oder Tübinger Kennzeichen verursachen, egal ob in der Region Neckar-Alb oder sonst wo, desto besser für den Beitragssatz. Die schlechteste Unfallbilanz im Land hat demnach der Stadtkreis Pforzheim, die beste der Hohenlohekreis.
Laut der am Donnerstag veröffentlichen Statistik können Autofahrer im Landkreis Reutlingen sogar mit etwas besseren Konditionen rechnen, als die in Tübingen. So sieht es laut dem Berechnungsportal des GDV im Detail aus: Versicherte im Kreis Reutlingen können mit günstigeren Voll- und Teilkaskobeiträgen rechnen. Für Autobesitzer im Kreis Tübingen dürfte nur die Teilkaskoversicherung im Preis sinken. Die Haftpflichtversicherungen könnten in beiden Kreisen in etwa gleich bleiben.
Höhe der Einsparungen noch unklar
Unterm Strich schneiden demnach auch einige Nachbarkreise recht gut ab, beispielsweise der Alb-Donau-Kreis oder der Zollernalbkreis. Mehr bezahlen müssen dagegen voraussichtlich die Autobesitzer in den Kreisen Böblingen und Esslingen.
Diese Statistik erlaubt allerdings keine Aussagen darüber, mit wie viel Einsparung die Versicherten rechnen können. Denn sie ist für die Versicherungen unverbindlich. Wie die Deutsche Presseagentur (dpa) schreibt, dienten die Regionalklassen nur als eines von mehreren Tarifmerkmalen. Die Beitragshöhe hänge noch von weiteren Faktoren ab. Grundsätzlich gelte aber laut Verband: Je besser die Einstufung in der Regionalklasse, desto günstiger wirkt es sich auf den Versicherungsbeitrag aus.
Insgesamt gibt es in Baden-Württemberg rund 5,9 Millionen Menschen mit einer verpflichtenden Kfz-Haftpflichtversicherung. Davon haben ungefähr 5,2 Millionen auch eine Teil- oder Vollkaskoversicherung. Diese kommen beispielsweise für Diebstahl oder Schäden durch Feuer, Sturm und Wildunfälle auf. Hier sind die neuen Einstufungen in den jeweiligen Landkreisen ersichtlich. (GEA)