MÜNSINGEN. Zwei Jahre und einundzwanzig Tage ist es her, dass ein Zug der Schwäbischen Alb-Bahn (SAB) in Marbach mit einem Müllauto kollidiert ist. Zwei Eisenbahner wurden damals verletzt, der Triebwagen (Vt 128) kippte um und wurde schwer beschädigt. Die Bestürzung im Unternehmen und auch das öffentliche Aufsehen waren enorm. Die beiden Mitarbeiter sind zum Glück längst wieder genesen und im Dienst. Jetzt ist auch der Triebwagen wieder im Einsatz. Das geht aus einer Mitteilung der SAB hervor.
Die Reparatur des beschädigten Vt 128 war schwierig. Am Anfang war lang nicht klar, ob der Triebwagen überhaupt instand gesetzt werden kann. Dann folgten Verhandlungen mit der gegnerischen Versicherung. Sachverständige und Rechtsanwälte wurden hinzugezogen. Schließlich gab es eine Ausschreibung und der Auftrag zum Wiederaufbau konnte an die OWS Service für Schienenfahrzeuge GmbH in Weiden erteilt werden.
Nach der Rückkehr des Triebwagens auf die Alb kurz vor Weihnachten mussten noch eine ganze Reihe Restarbeiten in der Münsinger Werkstatt erledigt werden. Am 31. Januar ging der Vt 128 zum ersten Mal wieder aus eigener Kraft auf die Strecke. SAB-Geschäftsführer Jens Fehrenbach dankte allen Beteiligten für die große Mühe und das Durchhaltevermögen. So sei manche »Tüftelei« nötig gewesen, weil es für den Wiederaufbau des 1993 in Dienst gestellten Triebwagens kaum noch Ersatzteile gegeben habe.
Die Belegschaft der SAB feierte die Wiederinbetriebnahme des Triebwagens in den regulären Zugfahrdienst am vergangenen Dienstag mit einer kleinen internen Runde. Die Situation am Bahnübergang in Marbach ist seither unverändert: Für die Züge ist an dieser Langsamfahrstelle die Geschwindigkeit auf 30 Stundenkilometer begrenzt, für die Straßenverkehrsteilnehmer gilt ein Limit von Tempo 20. Der vom Infrastrukturbetreiber angekündigte Neubau einer Lichtzeichenanlage mit Halbschranken als Ersatz für die mehr als 60 Jahre alte Blinklichtanlage scheint sich also ebenfalls schwieriger zu gestalten, als gedacht. (em)