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Aktuell Soziales

Wie die Mitglieder des Bürgernetzes Alb sich gegenseitig helfen

Im Bürgernetz Alb greifen sich seit zehn Jahren die Mitglieder untereinander unter die Arme

Das Führungsteam des Bürgernetzes (von links): Hermann Giray, Gerlinde Wenger-Greve, Ernst Eberhardt, Hans-Martin Holzschuh und
Das Führungsteam des Bürgernetzes (von links): Hermann Giray, Gerlinde Wenger-Greve, Ernst Eberhardt, Hans-Martin Holzschuh und Iris Meyer. FOTO: VEREIN
Das Führungsteam des Bürgernetzes (von links): Hermann Giray, Gerlinde Wenger-Greve, Ernst Eberhardt, Hans-Martin Holzschuh und Iris Meyer. FOTO: VEREIN

MÜNSINGEN. Allein Lebenden aber auch vielen anderen fällt es im Alter oft besonders schwer, ihren Alltag zu bewältigen: Ihnen fehlt es an Unterstützung bei Einkäufen, an Hilfe im Haushalt oder auch im Garten. Und oft ist keiner schnell zur Stelle, der sie mal zum Arzt oder sonst wohin bringt. Meist sind es ja nur Kleinigkeiten, die gemacht werden müssten. Aber von wem? Vor zehn Jahren genau haben 26 Männer und Frauen unter Federführung der Volkshochschule Bad Urach-Münsingen mit ihrem Leiter Martin Hikel dies erkannt, und nach dem Vorbild der Seniorengenossenschaft Riedlingen auch hier auf der Alb ein Bürgernetz gegründet, das sich seither für viele ältere Menschen als Segen erwiesen hat.

Inzwischen zählt der Verein unter Vorsitz von Ernst Eberhardt aus Mehrstetten 179 Mitglieder, die – wenn es darauf ankommt – auf Unterstützung in ihrem Alltag rechnen dürfen, wofür derzeit 25 Helfende auf Abruf zur Verfügung stehen.

Jahresbeitrag wird gesenkt

Eine erfolgreiche Bilanz über sein Tun innerhalb dieser zehn Jahre hat jetzt das Bürgernetz Alb bei einer kombinierten Jubiläumsfeier und Jahreshauptversammlung im »Hirsch im Grünen« in Mehrstetten gezogen, bei der auch Bundesverdienstkreuzträger Josef Martin von der Seniorengenossenschaft Riedlingen anerkennende Worte gesprochen hat. Als Bürgernetz-Vorsitzender verwies danach Ernst Eberhardt auf mehr als 500 Helferstunden allein im zurückliegenden Jahr und betonte, dass sowohl die Zahl der Mitglieder mit inzwischen 179 Männern und Frauen laufend steige, als auch die der Dienstleistungen des Vereins, der im Geltungsbereich der Verwaltungsgemeinschaft Gomadingen-Mehrstetten-Münsingen tätig ist. Was der Verein jedoch weiter noch gut gebrauchen könnte, so Eber-hardt, seien zusätzliche helfende Hände für fast alle Einsatzbereiche. Also angefangen beim Fahrdienst bis hin zu diversen Hilfen im und rund ums Haus der Mitglieder.

Ein Anreiz dafür, beim Bürgernetz Alb mitzumachen, könnten daher die Beschlüsse sein, die jetzt bei der Hauptversammlung im »Hirsch im Grünen« auf Antrag zweier langjährig Helfender getroffen worden sind. Nämlich der, ab 1. Januar 2025 die Vergütung für die ehrenamtliche Tätigkeit je Stunde von bislang 10,50 Euro auf 12,50 Euro anzuheben und ebenso das Fahrgeld von jetzt noch 35 auf dann 40 Cent. Gleichzeitig – und auch dafür fand sich eine deutliche Mehrheit – wird der Jahresbeitrag von aktuell 46 auf dann 30 Euro für Familien und von 32 auf dann 18 Euro für Einzelpersonen gesenkt.

Spende an das Hospiz Münsingen

Möglich ist diese deutliche Reduzierung der Mitgliederbeiträge aufgrund der guten Finanzlage des Bürgernetzes, auf die Kassiererin Iris Meyer in ihrem Kassenbericht verwiesen hat. Dank des jahrelangen, sparsamen Wirtschaftens hatte der Verein es sich in der Vergangenheit auch bereits leisten können, eine 5.000- Euro-Spende an das Hospiz in Münsingen zu tätigen. Auch wurden aus der Vereinskasse in diesem Jahr bereits ein Helferfest organisiert und zum Jubiläum jetzt alle Mitglieder zu einem großzügigen Abendessen eingeladen, das guten Zuspruch gefunden hat.

Bei der Gelegenheit war es nicht nur angesagt, allen Helfenden den Dank durch Vorsitzenden Ernst Eberhardt auszusprechen und sich die einmütig getroffenen Entlastungs-Beschlüsse für die Kassiererin und den gesamten Vorstand einzuholen, sondern auch Ehrungen innerhalb des langjährigen Führungsteams vorzunehmen.

So durften sich nach zehn Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit Iris Meyer als Kassiererin und für seine Arbeit im Ausschuss Hans-Martin Holzschuh, beide aus Mehrstetten, über ein Blumen- beziehungsweise kulinarisches Präsent freuen, das ihnen Gerlinde Wenger-Greve mit entsprechenden Dankesworten überreichte. Die Vize-Vorsitzende des Bürgernetzes, die auch das monatliche Kaffeekränzchen für Mitglieder leitet, war es auch, die den ersten Mann im Verein, also Ernst Eberhardt, mit einem außergewöhnlichen Geschenk und den dazu passenden Worten überrascht hat: einer dekorativen Stele, die Edgar Braig aus Münsingen eigens für Eberhardt gefertigt hat.

Stele für Ernst Eberhardt

Sie besteht aus massivem Eichenholz und einem Sockel aus Böttinger Marmor: beides Materialien, die für Kraft und Stärke und Beständigkeit stehen, wie sie laut Wenger-Greve auch den Vorsitzenden Ernst Eberhardt auszeichneten. Wobei Eberhardt eben nicht nur seit zehn Jahren die Fäden im Bürgernetz zusammenhält und die vielen Helfer-Einsätze koordiniert, sondern auch selbst zum Kreis der eifrig Helfenden zählt. Für Eberhardts Frau Regina gab es vom Bürgernetz Alb ein Blumengebinde. Und für alle Vorstandsmitglieder noch eine einzelne Sonnenblume für das gemeinsame Erinnerungsfoto. (eb)