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Aktuell Kriminalität

Warum es sich in Gomadingen sicher lebt

Die Kriminalstatistik für das Jahr 2023 ist im Gemeinderat von Gomadingen vorgestellt worden.

Polizei
Ein Polizist steht vor einem Streifenwagen dessen Blaulicht aktiviert ist. Foto: Karl-Josef Hildenbrand
Ein Polizist steht vor einem Streifenwagen dessen Blaulicht aktiviert ist.
Foto: Karl-Josef Hildenbrand

GOMADINGEN. Im Landkreis Reutlingen wurden im Jahr 2023 insgesamt 13.407 Straftaten registriert. Nur 41 davon entfallen auf Gomadingen. Damit rangiert die Lautertal-Gemeinde im unteren Drittel der Statistik. Die meisten Delikte – in Relation zur jeweiligen Einwohnerzahl gesehen – verzeichnen die Städte Metzingen und Reutlingen, auf Platz drei liegt die südlichste Kreisgemeinde Zwiefalten. Am wenigsten Straftaten wurden in Pfronstetten verübt.

Gomadingen gehört zum 470 Quadratkilometer großen Einzugsbereich des Polizeireviers Münsingen, das mit 46 Vollzeitstellen besetzt ist. Für Revierleiter Wolfgang Aierstock war die Präsentation der Kriminalstatistik 2023 zugleich der letzte Besuch in Gomadingen: Er geht Ende des Jahres in den Ruhestand.

Dank an Aierstock

2015 kam er als stellvertretender Revierleiter nach Münsingen, im Juni 2020 stieg er zum Revierleiter auf – »mitten in der heißen Coronaphase«, erinnerte Bürgermeister Klemens Betz, der Aierstock für die gute Zusammenarbeit dankte. Aierstock sei für die Gemeinde ein »absolut angenehmer, kompetenter Partner auf Augenhöhe und guter Ratgeber« gewesen – auch, weil er als Gemeinderat in Sonnenbühl und Ortsvorsteher in Willmandingen viel kommunalpolitisches Verständnis mitgebracht habe.

Mit 41 Straftaten – etwa die Hälfte Diebstahldelikte – hat sich die Lage in Gomadingen wieder normalisiert. Im Vorjahr 2022 waren es 27 mehr gewesen – ein absoluter, bislang einmaliger Ausreißer in der Statistik. Verursacht hatte ihn ein Einzeltäter, der inzwischen auch für mehrere Straftaten verurteilt wurde.

Kaum jugendliche Verdächtigte

Bemerkenswerte Details im Jahr 2023: Im Teilort Wasserstetten – jahrelang geschah dort wenig bis nichts – wurden sieben Fälle registriert, es handelt sich um eine Einbruchserie in einem Gasthaus. Auffällig ist auch der Anteil der sogenannten jungen Tatverdächtigen, der mit 13 Prozent weit unterm Kreisdurchschnitt von 24,6 Prozent liegt. In absoluten Zahlen: Von 19 Tatverdächtigen waren 16 Erwachsene. Nur ein Delikt ging auf das Konto eines Jugendlichen (14 bis 18 Jahre), zwei auf die von Heranwachsenden (18 bis 21 Jahre).

15 Tatverdächtige waren Männer, nur vier Frauen – dass es andersrum ist, ist selten, in Gomadingen kam es aber schon mal vor: 2020 waren zehn Tatverdächtige weiblich und neun männlich. Auch nach Nationalität schlüsselt die Polizei ihre Statistik auf. 2023 war in Gomadingen nur ein einziger nichtdeutscher Tatverdächtiger zu verzeichnen, das entspricht 5,3 Prozent und bleibt weit hinterm Landkreisdurchschnitt von 41,2 Prozent zurück. Flüchtlinge und Asylbewerber sind in der Lautertal-Gemeinde gar nicht auffällig geworden, und auch im Kreismittel ist nur etwa jeder zehnte Tatverdächtige ein Flüchtling oder Asylbewerber.

Das Fazit aus den erfreulich niedrigen Zahlen ist für Klemens Betz eindeutig: »Das soziale Leben in der Gemeinde Gomadingen stimmt.« (ma)