MÜNSINGEN. Lust auf Radfahren, aber keine Idee, wohin die Reise gehen soll? Kein Problem: Inspiration und Information rund ums Radeln auf der Schwäbischen Alb und an deren Fuß bieten kostenlose Broschüren der Tourismus-Verbände in der Region. Die heutige Folge des GEA-Radtourengebers »Fest im Sattel« stellt sie im Überblick vor.
Mythos Schwäbische Alb ist die Tourismusgemeinschaft des Landkreises Reutlingen und bleibt mit ihren Tourvorschlägen überwiegend auch innerhalb dessen Grenzen. In der aktuellen Ausgabe der Broschüre Radfahren, die jährlich überarbeitet und erweitert wird, finden sich 21 Touren. Ein großes Plus, weil längst nicht mehr selbstverständlich: Die meisten sind, was Länge und Höhendifferenz betrifft, auch gut mit dem Bio-Bike ohne elektrische Unterstützung zu meistern. Sie eignen sich für spontane Tagesausflüge, die zu den schönsten Zielen direkt vor der Haustür führen: ins Lautertal mit seinen Burgen und nach Zwiefalten, rund um Sonnenbühl und entlang der Lauchert, nach St. Johann und ins Ermstal. Eine Besonderheit ist die Berg-Bier-Tour, die nicht nur bis in den Alb-Donau-Kreis hinein reicht, sondern auch als Zwei-Tages-Tour konzipiert ist. Weitere große Themen-Touren im Kreis Reutlingen sind die 64 Kilometer lange Alb-Gold-Tour von Münsingen nach Trochtelfingen und der Marbacher Gestütsradweg: Der Themenradweg führt auf fast 60 Kilometern zu Gehöften und Weiden des Gestüts. Erwähnenswert, weil absolut praxistauglich sind die ganzseitigen Karten. Wer digitales Material will, kommt via Smartphone ganz leicht dran: QR-Code scannen, direkt auf der Mythos-Seite landen, downloaden und speichern – so sind sie auch in der Offline-Navigation nutzbar.
Der Schwäbische Alb Tourismusverband (SAT) zieht den Aktionsradius deutlich größer. Wie groß, zeigt die dem Heft Radfahren Schwäbische Alb beigelegte Übersichtskarte auf einen Blick: Zwischen Tuttlingen und Crailsheim sind 54 Routen eingezeichnet. Etwa die Hälfte davon sind Tagestouren (19 bis 77 Kilometer). Daneben gibt’s Vorschläge explizit für E-Biker sowie etliche Mehrtagestouren, von denen drei dieses Jahr neu hinzugekommen sind: Der Schwäbische Alb Radweg, der Hohenzollern Radweg und der Württemberger Tälerradweg sind in fünf bis sechs Tagesetappen unterteilt und damit schon echte Heimaturlaubsprojekte. Auch Mountainbiker finden Tipps, die allerdings keine Geheimtipps sind: Die Bikezone Albstadt bietet drei ausgeschilderte Runden, der Kreis Göppingen hat mit seinen Löwentrails ein ähnliches Konzept umgesetzt. Was für Harte ist die Alb-Crossing-Tour mit 370 Kilometern und 7 000 Höhenmetern in sechs Etappen, geeignet für MTB und Gravelbikes. Das Heft handelt die Touren aufgrund ihrer Vielzahl relativ kurz ab – die Details gibt’s auch hier im Internet.
Die Stadt Münsingen hat sich mit ihren E-Bike-Touren eine eigene Nische erarbeitet. Im Mobilitätszentrum am Bahnhof kann man sich E-Bikes ausleihen, deren Navis mit den Daten von elf verschiedenen Touren gespeist sind. Start- und Zielpunkt ist immer der Bahnhof. Von dort aus geht’s beispielsweise nach St. Johann zum Rutschenfelsen am Albtrauf, der einen spektakulären Ausblick Richtung Bad Urach bietet. Weitere Touren führen zu Tourismus-Highlights der Region: zum Schloss Lichtenstein, zur Wimsener Höhle, über den ehemaligen Truppenübungsplatz oder an den Blautopf. Gemeinsam mit dem Gewerbeverein Pro Münsingen und 16 Gastronomen haben die Bike-Spezialisten von der Touristik Information eine Genusstour für Freunde der fröhlichen Einkehr entwickelt. Natürlich kann man die Touren alle mit dem eigenen E-Bike fahren, Karten und Daten gibt’s im Internet – und dazu noch viele weitere Vorschläge für Touren mit und ohne Elektro-Schub. Außerdem hat die Touri-Info Münsingen die drei genannten Broschüren zum Mitnehmen da, auf Wunsch werden sie kostenlos verschickt. (GEA)