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Aktuell Kommunalwahl

Viele neue Gesichter auf zwei Listen in Trochtelfingen

Freie Wähler und Sozial und bürgernah/SPD bieten für Trochtelfingen 28 Kandidaten auf

Das Rathaus in Trochtelfingen: Im Erdgeschoss befindet sich der Ratssaal. Wer künftig darin sitzt und die Geschicke der Stadt le
Das Rathaus in Trochtelfingen: Im Erdgeschoss befindet sich der Ratssaal. Wer künftig darin sitzt und die Geschicke der Stadt lenkt, entscheiden die Trochtelfinger am 9. Juni. FOTO: FISCHER
Das Rathaus in Trochtelfingen: Im Erdgeschoss befindet sich der Ratssaal. Wer künftig darin sitzt und die Geschicke der Stadt lenkt, entscheiden die Trochtelfinger am 9. Juni. FOTO: FISCHER

TROCHTELFINGEN. Zwei Listen mit Kandidaten gibt es in Trochtelfingen. Die Freien Wähler und die CDU waren bereits 2019 gemeinsam angetreten und sind verschmolzen. Neben der Liste Freie Wähler Trochtelfingen wurde die Liste Sozial und Bürgernah/SPD zugelassen. Insgesamt bewerben sich auf beiden 28 Kandidaten um eines der 18 Mandate in Trochtelfingen. Dabei treten langjährige Stadträte nicht wieder zur Wahl an, und es gibt viele neue Gesichter auf den Listen.

Die Freien Wähler in Trochtelfingen haben wieder eine Liste mit Kandidaten in allen Teilorten aufgestellt. Für die Plätze im Gemeinderat haben sich 19 Bewerber gefunden. Sechs davon – Peter Lipp, Ellen Schoser, Herbert Stelz, stellvertretender Bürgermeister, Jochen Wittner, Armin Zeiler und Martin Tschöpe – bringen bereits Erfahrung aus dem Rat mit, ebenso Mathias Marmor, der im Februar in den Rat nachgerückt ist. Bernd Hummel, Peter Hack, Jürgen Klingenstein, Walter Rist, Peter Häbe und Heike Kozel stellen sich nicht erneut der Wahl. Dazu kommen zwölf neue Gesichter: Harro Rudnick, Volker Heinzelmann, Henry Werz, Sascha Gärtner, Jochen Radke, Jürgen Hölz, Oliver Schlageter, Daniel Stiefel, Manuel Aigner und Andreas Brunner. Gärtner und Stiefel standen bereits 2019 auf der Liste der Freien Wähler. Jüngster Bewerber ist Marco Rukwid, Jahrgang 2000, Unternehmer und Fachinformatiker für Systemintegration aus Mägerkingen. Mit Raumgestalterin Isabell Freidler gibt es auch eine zweite Frau auf der Liste der Freien Wähler. Die Kandidaten würden einen repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung darstellen.

Die Freien Wähler sind nah dran an der Trochtelfinger Politik, werben für sich mit Sachverstand, Erfahrung und Leidenschaft. Eine verantwortungsvolle und nachhaltige Haushalts- und Finanzpolitik liegt den Freien am Herzen, besonders auch in Zeiten geringerer Ressourcen mit und durch eine funktionsfähige Verwaltung. Eine Stadt brauche eine adäquate Ausstattung, die Freien wollen sich für den Erhalt und Ausbau aller wichtigen Infrastrukturen stark machen, insbesondere einer zeitgemäßen Breitbandversorgung aller Ortsteile.

Der Gemeinderat sei für die Bürger da, sie sollen in allen Lebenslagen mit Fokus auf Familien durch ein gutes Kita- und Schulangebot, aber auch mit Augenmerk auf seniorengerechte Angebote, unterstützt werden. Trochtelfingen soll wachsen, dazu brauche es verlässliche Rahmenbedingungen für einen attraktiven Wohn- und Gewerbestandort mit dem Ziel Innen- vor Außenentwicklung.

Wichtig ist den Freien eine schnelle und verlässliche ÖPNV-Anbindung an die entstehende Regionalstadtbahn. Unter vernünftigem Umwelt- und Naturschutz verstehen die Kandidaten den Erhalt der ländlichen Struktur für Bewirtschaftung, aber auch Erholung und Tourismus. Auch im Hinblick auf die Herausforderung, vor die der Umbau zu mehr regenerativen Energiequellen die Region stellt.

Der stetigen Förderung der gut etablierten Vereinsstruktur als Säule konstruktiver Jugendarbeit wie auch des Kulturerhalts wollen die Freien sich ebenfalls widmen. Dazu brauche es sinnhafte Investitionen der Gemeinde ohne Stillstand – aber weiterhin mit Blick auf den Haushalt.

Neun Kandidaten hat die Liste Sozial und bürgernah/SPD für die Wahl des Gemeinderats am 9. Juni aufgestellt. Anders als die Freien gibt es keinen Bewerber aus Wilsingen, Hausen und von der Haid. Mit Doris Wittner und Ursula Kast, die im Oktober 2023 in den Stadtrat nachgerückt war, stehen zwei bekannte Gesichter auf der Liste. Die Gemeinderäte Karin Görlich, Marita Sauter-Storz und Edwin Mader treten nicht mehr an. Dafür sind sechs neue Gesichter mit im Team: Rüdiger Böhm, Dorothee Durben-Brabender, Monika Hauser, Marcel Miny, der sich schon 2019 zur Wahl stellte, Marc Zaumseil, Frank Schröder und Šabedin Umeroski. Mit 69 Jahren ist Rüdiger Böhm der älteste Bewerber, Marcel Miny und Marc Zaumseil sind mit 46 Jahren die jüngsten.

»Wir bekennen uns klar und eindeutig zu den Werten unseres Grundgesetzes und verurteilen jede Form von Rassismus, Antisemitismus und Extremismus«, ist das Bekenntnis der Liste Sozial und bürgernah/SPD, die sich als bürgernah, kompetent, gerecht, sozial, kreativ und modern beschreibt und mit einem umfangreichen Wahlprogramm aufwartet.

Die Kandidaten wollen sich für eine bürgernahe Verwaltung stark machen, das beinhaltet Bürokratieabbau, Digitalisierung, Effizienz und ein unkompliziertes »Formular- und Antragswesen«. Alles Verwaltungshandeln müsse am Ziel der Klimaneutralität ausgerichtet sein. Deswegen unterstützt die Liste jede Initiative zu Nachhaltigkeit und Klimaschutz, den Ausbau von Solarenergie auf Dächern, geeigneten Flächen und Parkplätzen. »Wir wünschen uns mehr Grün und Schatten in die Innenstadt. Der Ausbau von erneuerbaren Energien und Speicherkapazitäten muss konstruktiv begleitet werden.«

Eine nachhaltige Sicherung, der Erhalt und – wo notwendig – der nachhaltige Neubau von städtischer Infrastruktur ist ihnen ebenso ein Anliegen wie die Förderung der Nutzung, Wiederbelebung und Weiterentwicklung von Stadt- und Dorfkernen, der Sanierung und Nutzung von vorhandener Bausubstanz und Baulücken. »Verfügbare Gewerbeflächen sind knapp, wir setzen daher weiter auf den interkommunalen Gewerbepark Haid und die Reaktivierung alter Gewerbeflächen und Baulücken in unserer Stadt.«

Was bereits in dieser Periode Thema im Rat war und weitergedacht werden soll ist ein aktives Leerstandsmanagement für Einzelhandel und Wohnraum, außerdem geht es um Unterstützung neuartiger Wohnformen wie Azubi-WG, Senioren-WG, Mehrgenerationen-Projekte, Tiny Houses. Dazu gehört auch die nachhaltige und generationengerechte Finanzierung von allen neuen städtischen Projekten.

Bürgerschaftliches und ehrenamtliches Engagement in Vereinen, Elterninitiativen, Interessengruppen, Kirchengemeinden und Verbänden ist den Kandidaten ebenso ein Anliegen wie die Sicherung und Unterstützung von Wirtschaft und örtlichem Gewerbe. Die Digitalisierung und Netzausbau müssen weiter vorangetrieben werden.

Integration von Geflüchteten, friedliches Miteinander, familien- und berufsfreundliches Angebot von Kinderbetreuung in städtischen Kindergärten und der Schulbetreuung, Schaffung von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen im Betreuungsbereich, mobile Pflegedienste und Nachbarschaftshilfe und wohnortnahe medizinischer Grundversorgung mit einem effizienten Rettungswesen im Haupt- und Ehrenamt sind weitere Ziele. »Wir stehen für den Erhalt des Notarztstandorts 24H/7T und machen uns für Investitionen zugunsten eines barrierefreien Ärztehauses stark.«

Die Liste Sozial und bürgernah/SPD hat sich außerdem die Unterstützung, Koordination und den Ausbau von Angeboten für sanften Tagestourismus, vernetztes Stadtmarketing und ein attraktives Wander- und Radewegenetz auf die Fahnen geschrieben. Und nicht zuletzt wollen sie »Ideen und Initiativen für und von jungen Menschen ein offenes Ohr und eine Stimme« geben. (GEA)