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Aktuell Katastrophenschutz

Szenario Starkregen in Sonnenbühl: Was ist zu tun?

Was Hausbesitzer leisten können, wenn zu viel Niederschlag Häuser, Straßen und Ortsteile bedroht.

Meist schwer vorherzusagen: Heftige lokale Niederschläge können verheerende Folgen haben.  FOTOS: GEA-ARCHIV
Meist schwer vorherzusagen: Heftige lokale Niederschläge können verheerende Folgen haben, wie hier in Sonnebühl-Undingen. Foto: Joachim Baier
Meist schwer vorherzusagen: Heftige lokale Niederschläge können verheerende Folgen haben, wie hier in Sonnebühl-Undingen.
Foto: Joachim Baier

SONNENBÜHL. Starkregenrisikomanagement – ein abschreckend klingendes Wortungetüm. Dahinter steckt aber ein sinnvolles Konzept, wie sich eine Gemeinde, aber auch jeder Hausbesitzer vor starkem Niederschlag, Überschwemmung und Schäden für Hab und Gut, im schlimmsten Fall auch für Leib und Leben schützen kann. Der Gemeinderat Sonnenbühl hat 2022 die Weichen dafür gestellt.

Experte Armin Binder vom Büro Winkler und Partner hatte dem Gemeinderat die Ergebnisse des Starkregenrisikomanagements im Januar vorgestellt (der GEA berichtete). Wer nicht in der öffentlichen Gemeinderatssitzung war, hat nichts verpasst, denn die Gemeinde lud jetzt zu einer Bürgerinformation in die Erpftalhalle ein. Dabei stand die private Vorsorge im Vordergrund, denn nicht nur die Gemeinde muss ihre Pflicht erfüllen, jeder Einzelne kann und sollte selbst etwas tun, damit die nächste (Sturz-)Fluten das eigene Häusle nicht zu schwer in Mitleidenschaft ziehen.

Wo sammelt sich das Wasser?

Knapp 50 Besucher sind der Einladung der Gemeinde Sonnenbühl gefolgt. Armin Binder erläuterte die Ergebnisse der Untersuchungen und stellte die Starkregengefahrenkarten für das komplette Sonnenbühler Gemeindegebiet vor. Darin sind die Auswirkungen von lokal begrenztem Niederschlag mit hoher Intensität und »Überflutung durch Oberflächenabfluss« visualisiert. Für jeden Ortsteil werden darin verschiedene Szenarien visualisiert: woher und wohin Sturzbäche fließen und wo sich das Wasser staut. Überflutungstiefen und Fließgeschwindigkeiten sind ebenfalls dargestellt, Videoanimationen zeichnen den Weg des Regens nach.

Anhand von markanten Punkten in der Gemeinde, wie zum Beispiel dem Rathaus in Undingen, wurde dargestellt, wie diese bei einem Starkregenereignis gefährdet sein können. Die Gebäude haben Risikosteckbriefe erhalten. Das Büro Winkler hat mit Akteuren aus der Gemeinde ein Kommunales Handlungskonzept erstellt. Ebenfalls wurden mögliche Maßnahmen vorgestellt, wie Bürger und auch die Landwirtschaft und Forstwirtschaft auf Starkregenereignisse reagieren können beziehungsweise, was präventiv getan werden kann. Landwirte könnten ihre Äcker zum Beispiel auch über den Winter bepflanzt lassen und somit Erosion und Schlammlawinen im Frühjahr verhindern.

Überschwemmte Straßen in Sonnenbühl-Undingen. Foto: Joachim Baier
Überschwemmte Straßen in Sonnenbühl-Undingen.
Foto: Joachim Baier

Hausbesitzer sollten zum Beispiel an Folgendes denken: Rückschlagklappen, Lichtschächte höher setzen, Kellereingänge schützen, Waschmaschine auf Hölzer und höher stellen, abdichten, wasserresistente Materialien verwenden und vieles mehr.

Die Kosten zur Durchführung des Starkregenrisikomanagements betragen 70.000 Euro, die Gemeinde wird mit 70 Prozent dafür vom Land Baden-Württemberg bezuschusst. Die Starkregengefahrenkarten sind auch im Internet einsehbar. Die Gemeinde hat einen Link dazu auf ihre Homepage gestellt. Weiteres Informationsmaterial liegt im Rathaus Undingen aus. (GEA/pm) 

www.sonnenbuehl.de www.starkregengefahr.de/

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