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Straftaten in Sonnenbühl auf niedrigstem Niveau seit Jahren

Foto: Adobe Stock
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SONNENBÜHL. Endlich mal Zahlen, mit denen man in Sonnenbühl zumindest zufrieden sein kann, wobei jede Straftat immer noch eine zu viel ist. Der Kriminalitätslagebericht attestiert der Gemeinde den niedrigsten Wert an Verbrechen seit zehn Jahren.

Harry Drexler, Leiter des Polizeiposten Alb, kann gern nach Sonnenbühl kommen, denn Brisantes hat er dem Gemeinderat nicht zu berichten. Im Gegenteil: Die 2023 erfassten Straftaten sind auf dem niedrigsten Stand der vergangenen zehn Jahre. 120 Taten wurden in der Gemeinde verübt, 2022 waren es 121, der Höchstwert wurde 2020 mit 204 Straftaten erfasst.

74 Tatverdächtige wurden ermittelt, 55 waren Jungen oder Männer, davon 38 Erwachsene, dazu zwei Mädchen und 17 erwachsene Frauen. 77 Fälle wurden 2023 aufgeklärt, was eine Steigerung der Aufklärungsquote von 59,5 Prozent im Jahr 2022 auf 64,2 Prozent im vergangenen Jahr bedeutet. Drexler ordnet ein: Die Aufklärungsquote liegt über dem Wert für das Polizeipräsidium Reutlingen mit 62,1 Prozent und auch über dem Durchschnitt in Baden-Württemberg, hier wurden 63,5 Prozent der Fälle aufgeklärt.

31 Körperverletzungen

Am meisten Straftaten wurden unter dem Tatbestand Körperverletzung und Rohheitsdelikte mit 31 Fällen verzeichnet. Die 17 Körperverletzungen sind unterteilt in drei gefährliche und 13 einfache Körperverletzungen sowie eine fahrlässig begangene Tat. Gefolgt werden diese Fälle der Anzahl nach von Betrug (18), schwerem Diebstahl (16) und einfachem Diebstahl (13). Ladendiebstähle wurden nicht angezeigt, dreimal kam es zu Wohnungseinbrüchen. Betrug im Internet oder am Telefon sowie Schockanrufe: Bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten ist die Zahl zwar von 30 auf 27 gesungen, sei aber immer noch auf hohem Niveau, so Drexler. Allerdings gebe die Statistik nicht die wirkliche Zahl der Fälle wieder, weil »eine Erfassung aufgrund des unbekannten Handlungsorts der Täter nicht am Erfolgsort der Straftat« erfolge.

Keine Angriffe auf Rettungskräfte

Bei den sechs Sexualdelikten – 2022 waren es drei – handelt es sich in zwei Fällen um das Vertreiben pornografischer Inhalte in sozialen Medien, den Besitz von kinderpornografischen Inhalten in drei Fällen und einen Fall des sexuellen Missbrauchs »im Zusammenhang mit der Veröffentlichungsandrohung persönlicher Inhalte«. Außerdem nahm die Polizei neun Beleidigungen und sechs Sachbeschädigungen auf, Angriffe auf Rettungskräfte (2022: vier Fälle) gab es 2023 nicht. Fünf Rauschgiftdelikte gab es, davon einen Verdachtsfall des Besitzes von LSD sowie vier Verstöße mit Cannabis.

Ansonsten scheint Sonnenbühl wirklich eine sichere und ruhige Gemeinde zu sein – »hinsichtlich den Ordnungsstörungen hat sich im Berichtszeitraum kein neuer Brennpunkt entwickelt«.

Und auch im Landkreisvergleich, bei dem die Kriminalitätsbelastungs- und Häufigkeitszahlen hochgerechnet auf 100.000 Einwohner eine Aussage darüber machen, wie hoch die Gefährdung durch Kriminalität ist, steht Sonnenbühl außerordentlich gut da und belegt einen Platz im Bereich der sichersten Gemeinden im Landkreis. Nur in Pfronstetten, Walddorfhäslach, Wannweil, Hohenstein und Hülben scheint die Welt noch mehr in Ordnung zu sein. Schlusslichter in der Statistik sind wie fast immer üblich Zwiefalten, Reutlingen und Metzingen. (cofi)