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Aktuell Gesundheit

Starker Anstieg der an Covid19 Erkrankten in Mariaberg

Die diakonische Einrichtung Mariaberg: Etliche Verantwortungsträger haben in den zurückliegenden Monaten gekündigt.  GEA-ARCHIV
Die diakonische Einrichtung Mariaberg. Foto: GEA
Die diakonische Einrichtung Mariaberg.
Foto: GEA
GAMMERINGEN-MARIABERG. Innerhalb weniger Tage muss die diakonische Einrichtung Mariaberg e.V. einen drastischen Anstieg der mit Covid19 infizierten Personen im Bereich ihrer Einrichtungen verzeichnen. Mariaberg betreibt unter anderem Wohnangebote für Menschen mit Behinderung und Jugendliche im Landkreis Sigmaringen sowie in den angrenzenden Landkreisen. Hauptsitz ist im Gammertinger Stadtteil Mariaberg.

Nachdem in den letzten Wochen nur einzelne Verdachtsfälle im Bereich der Mitarbeitenden der Einrichtung zu verzeichnen waren und diese sich in  häusliche Isolation begeben hatten, ist das Corona-Virus nun bei den Klientinnen und Klienten sowie den Mitarbeitenden in großem Umfang angekommen. In mehreren Wohnangeboten in Mariaberg sowie in Wohnangeboten in Trochtelfingen und Burladingen gibt es aktuell knapp 50 positiv getestete Fälle. Die Einrichtung hat, sofort nach Bestätigung der ersten Infektion, die vollständige Durchtestung der jeweiligen Wohnangebote veranlasst. Dadurch wurde innerhalb von nur drei Tagen die hohe Anzahl positiv getesteter Klienten und Mitarbeitenden gefunden. Die erkrankten Personen sind nun in Quarantäne, mögliche Kontaktpersonen werden gelistet und soweit erforderlich getestet.

Sämtliche notwendigen Schutzmaßnahmen sowie die Bereitstellung von Schutzausrüstung wurden veranlasst. Ein enger Kontakt mit den Gesundheitsämtern und Landratsämtern Sigmaringen, Zollernalbkreis und Reutlingen sorgt für eine gute Abstimmung der Maßnahmen. Die weitere Durchtestung von gegebenenfalls neu hinzukommenden Wohnangeboten mit Verdachtsfällen, auch an den Außenstandorten, ist vorbereitet. Für die Mariaberger Wohnangebote stehen zurzeit zwei Ärzte für Hausbesuche und tägliche Gesundheitsüberprüfungen zur Verfügung, um schnellstmöglich weitere Infizierte entdecken zu können sowie um vermeidbare zusätzliche Erkrankungen so gering wie möglich zu halten.

Mariaberg hatte bereits in der ersten Märzwoche einen Krisenstab aus den Vorständen, weiteren Leitungskräften, dem Chefarzt des Mariaberger Fachkrankenhauses sowie der Hygienebeauftragten der Einrichtung zusammengestellt, der regelmäßig tagt. Zahlreiche Vorsorgemaßnahmen zum Schutz von Klienten und Mitarbeitenden konnten so schon frühzeitig auf den Weg gebracht werden. Die Vorgaben der Corona-Verordnung der Landesregierung zur Eindämmung der Corona-Pandemie wurden, weitgehend schon vor dem Erlass, umgesetzt. Schutzmaterial wurde, so weit möglich, bereits im Vorfeld angeschafft, reicht aber bei weitem nicht aus. Pandemiepläne sind erarbeitet und kommuniziert, sämtliche Veranstaltungen, Führungen, Schulungen etc. wurden bis in den Juli hinein abgesagt.

Der Stadtteil Mariaberg ist  keine geschlossene »Anstalt«, sondern ein offener Stadtteil, ein Stadtteil »mit besonderem Charme«. Tagtäglich fahren hunderte von Mitarbeitenden aus der gesamten Region nach Mariaberg zum Arbeiten.  In diesem Zusammenhang war, trotz Umsetzung weitreichender Schutz- und Eindämmungsmaßnahmen, der Ausbruch der Pandemie in der diakonischen Einrichtung Mariaberg ebenso zu erwarten, wie im Rest der Bevölkerung. Oberstes Ziel der bisherigen Maßnahmen war die Verzögerung des Ausbruchs.

Die größte Herausforderung der kommenden Tage wird nun der gesicherte und ausreichende Nachschub an Schutzmaterialien sowie die notwendige Personalversorgung in den Wohnangeboten Mariabergs sein. Das spürbar große Engagement aller Mitarbeitenden, sich voll einzubringen und sich solidarisch mit den Kolleginnen und Kollegen und Klienten zu zeigen verdient höchsten Respekt. Dennoch kann es, bei weiteren Ausfällen unter den Mitarbeitenden und einer weiter steigenden Zahl von an Covid19 erkrankten Klienten zu großen Personalengpässen in der Versorgung und Betreuung kommen. (pm)