SONNENBÜHL. Gewitter auf dem Zeltplatz: Abgesehen davon, dass Unwetter in der Freizeit im Freien nicht gerade beliebt sind, bergen sie auch echte Gefahren für Leib und Leben. Das zeigte auch das Unwetter, das am Donnerstagabend über den Kreis Reutlingen hinwegfegte. Auf dem Azur Camping in Sonnenbühl stürzte ein Baum auf ein Zelt. Dabei wurde eine Frau schwer verletzt und musste vom Rettungsdienst in eine Klink verbracht werden. In Lindau am Bodensee wurden laut Polizei sechs Camper verletzt, einer von ihnen schwer. Rund 900 Menschen mussten den Camping-Platz aus Sicherheitsgründen verlassen.
Bei Unwettern auf Camping-Plätzen sei es wichtig, schnell Schutz zu suchen und sich in Gebäude oder Fahrzeuge zu retten, erklärt ein Sprecher der Stuttgarter Feuerwehr. Um nicht überrascht zu werden, sollte man sich laut dem Experten vorab schon per App oder mit anderen Mitteln über die Wetterlage informieren.
Auch der Bundesverband der Deutschen Campingwirtschaft (BVCD) hat wichtige Verhaltensregeln für Besucher von Campingplätzen bei Unwetter parat: Wer ein normales Zelt aufgeschlagen hat, sollte wissen: Schutz vor Blitzeinschlägen bietet es nicht. Menschen im Zeltinneren können durch Stromfluss durch die Zeltstangen zu Schaden kommen.
Die Empfehlung: möglichst Schutz suchen, zum Beispiel in einem Gebäude auf dem Campingplatz. Erscheint das Verlassen des Zeltes zu gefährlich, weil das Gewitter in vollem Gange ist, gilt nach Angaben des Campingportals des ADAC, Pincamp.de:
Zeltwände und -stangen nicht berührenin der Zeltmitte in Kauerstellung gehendabei nicht den blanken Boden berühren, indem man zum Beispiel eine trockene Luftmatratze als Unterlage nutztVergleichsweise sicher ist der Aufenthalt in einem Wohnmobil. Nach dem Prinzip des Faradayschen Käfigs fließt der Strom eines Blitzes durch die Außenhülle des Fahrzeugs ab und schadet somit nicht den Insassen, so der BVCD. Wichtig: Der Aufenthalt in einem Caravan ohne jede Metallkonstruktion dagegen sei genauso gefährlich wie der im Freien. (dpa/GEA)