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Schwimmen für Kinder – je früher desto besser

Die Kurse der DLRG haben Zwangspause, dabei sollte das Schwimmen regelmäßig geübt werden

Die DLRG-Schwimmkurse, die in Gomadingen angeboten werden, entlasten normalerweise auch die Sportlehrer.  FOTO: BLOCHING
Die DLRG-Schwimmkurse, die in Gomadingen angeboten werden, entlasten normalerweise auch die Sportlehrer. FOTO: BLOCHING
Die DLRG-Schwimmkurse, die in Gomadingen angeboten werden, entlasten normalerweise auch die Sportlehrer. FOTO: BLOCHING

MÜNSINGEN. Je früher desto besser – so lautet die Devise beim Schwimmenlernen. Die Kurse der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) werden stark nachgefragt, doch auch sie haben Zwangspause während der Coronakrise. Dabei sollte das Schwimmen regelmäßig geübt werden.

Schwimmen macht Spaß, dient der Sicherheit und eignet sich, um soziale Kompetenzen, Ausdauer und Fitness aufzubauen. Natürlich können Eltern den Kindern das Schwimmen selbst beibringen, doch das setzt viel Zeit, Geduld und vor allem das nötige Wissen voraus. All dies ist nicht immer vorhanden, kann aber die DLRG bieten. Laut Dieter Geisberger vom DLRG-Bezirk Reutlingen verzeichnen die insgesamt zwölf Ortsgruppen mit ihren Schwimmkursen große Erfolge, Schwimmausbilder lehren dabei fehlerfreies Schwimmen. »Jede Ortsgruppe führt eine Warteliste, weil in keinem Ort gleich alle Wünsche spontan erfüllt werden können und Gemeinden nicht uneingeschränkt Wasserflächen zur Verfügung stellen können«, sagt er.

Erst auf dem Trockenen üben

Am besten lernt das Kind noch vor dem Schuleintritt schwimmen, so bringe es am ersten Schultag ein gewisses Maß an Selbstvertrauen mit. Meist beginnt der Schwimmunterricht an Land mit dem Brustbeinschlag. Klappt das auf dem Trockenen, kommen Schwimmbretter zum Einsatz, um das Ganze im Wasser zu üben. Sitzt die Technik, kann ohne Schwimmhilfe geschwommen werden. Richtig schwimmen kann ein Kind deshalb noch lange nicht. Die nötige Sicherheit erlangt es durch viel Übung. Dadurch baut sich die Muskulatur auf, und es können unterschiedliche Sinnes- und Bewegungserfahrungen gemacht werden.

In Zeiten von Corona ist dies jedoch nicht möglich, die jungen Wasserratten müssen auf den Spaß beim Schwimmen verzichten. »Anfang März haben wir unsere Schwimmkurse eingestellt. Denn schwimmen lernen setzt engen körperlichen Kontakt in einem feuchten Bereich voraus«, sagt Dieter Geisberger. Die DLRG richte sich nach den Vorgaben der Ämter und nehme Schwimmkurse erst wieder auf, wenn auch der Schulbetrieb wieder vollständig laufe. Dass dies schon im Mai möglich sein wird, glaubt Erika Göttlicher vom Vorstand der DLRG Gomadingen nicht. »Beim Schwimmen können keine Abstandsregelungen eingehalten werden, und auch das Tragen von Masken ist hier nicht möglich«, sagt sie. Da seien natürlich auch die regulären Übungsabende, die das ganze Jahr über mit bis zu 100 Kindern und zwölf Ausbildern jeden Montag im Gomadinger Schwimmbad stattfinden, keinesfalls möglich. »Dabei sind viele Kinder gleichzeitig zusammen im Wasser, und die Ausbilder geben Hilfestellung und Anleitung. Das ist in der derzeitigen Situation einfach nicht durchführbar.«

Das Schwimmbad hat bis auf Weiteres geschlossen, somit fallen nicht nur die Schwimmkurse für Kinder bis zum Seepferchen, sondern auch die Aqua-Fitnesskurse weg. Das schlägt sich auch finanziell beim Ortsverein nieder. Das heißt auch, dass derzeit keine Schwimmabzeichen abgelegt werden können, die insbesondere Schwimmanfängern und ihren Eltern die nötige Sicherheit vermitteln.

Wer nur das Frühschwimmerabzeichen erworben hat, muss weiter intensiv beim Schwimmen beaufsichtigt werden. Diese Botschaft ist wesentlicher Punkt der neuen Regelungen zum Schwimmabzeichen, die im Januar nach 40 Jahren geändert wurden. Sie besagen, dass künftig nicht mehr zwischen Jugendschwimmabzeichen und Schwimmabzeichen getrennt wird. Unabhängig vom Alter sind also die Schwimmabzeichen Bronze, Silber und Gold der Nachweis des sicheren Schwimmens. Die Unterschiede zwischen den alten und neuen Anforderungen sind zum Teil marginal, im Detail aber anspruchsvoller als bisher. Die Definition des »Sicher Schwimmen Könnens« soll dadurch präzisiert und in den Prüfungsbedingungen abgebildet werden.

Als Standard für sicheres Schwimmen gilt ab sofort das Bronze-Abzeichen mit gestiegenen Anforderungen. »Es sagt aus, dass in mehreren Lagen geschwommen werden kann und dass ein sicheres Schwimmen deutlich erkennbar ist«, beschreibt Dieter Geisberger die Regelung. Auch namentlich gibt es eine Anpassung. Der bisherige »Deutsche Jugend-Schwimmpass« heißt künftig »Deutscher Schwimmpass«, der für Kinder, Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen gilt und außerdem im europäischen Vergleich vereinheitlicht ist. (in)