KÖLN/SIRCHINGEN. »Ich bin der perfekte Ninja Warrior, weil ich die volle Kontrolle über meinen Körper habe und mich kein Hindernis aufhält«. Valerie Burdukov gibt sich im Einspieler-Video vor ihrem Auftritt am Freitagabend bei der RTL-Show »Ninja Warrior Germany« kämpferisch und optimistisch. Auch das Moderatoren-Duo Frank Buschmann und Jan Köppen scheint davon auszugehen, dass die 22-Jährige aus dem Bad Uracher Ortsteil Sirchingen als langjährige Turnerin eigentlich beste Voraussetzungen für den Ninja-Sport mitbringt.
Valerie Burdukov turnt seit 15 Jahren beim SV Hülben. »Ich bin turnsüchtig«, sagt die Drittliga-Athletin über sich selbst in die TV-Kamera. Ihre Lieblingsdisziplin ist der Stufenbarren. »Es macht mir Spaß, meinen Körper rumzuschleudern und das Adrenalin zu spüren.« Die RTL-Zuschauer bekommen dann auch eine Kostprobe vom Talent der Sirchingerin zu sehen. Ein »guter Ausgleich« zu ihrem Sport ist für sie das Schminken. Neben ihrer eigentlichen Arbeit als Finanzassistentin bei der Kreissparkasse ist Valerie Burdukov auch als Marke-Up-Artist tätig. »Ich darf die Looks an meiner Schwester ausprobieren«, sagt sie lachend. Auch das bekommen die Zuschauer zu sehen.
Valerie Burdukov startet mutig
Zurück im Kölner Studio von »Ninja Warrior« atmet Valerie Burdukov einmal tief durch. Dann startet sie in den sieben Hindernisse umfassenden Vorrunden-Parcours. »Für eine Turnerin ist sie mit 1,74 Meter relativ groß«, stellte Sport-Moderator Buschmann fest. »Aber wir haben auch schon viele Turner scheitern sehen«, warnte Buschmann. Sollte Valerie Burdukov dazugehören?
Darum geht's bei Ninja Warrior Germany
»Ninja Warrior Germany« ist eine seit 2016 vom TV-Sender RTL produzierte Spielshow. In dieser müssen die Kandidaten in möglichst kurzer Zeit verschiedene Hindernisparcours überwinden. Die achte Staffel, die von Laura Wontorra, Jan Köppen und Frank Buschmann moderiert wird, läuft seit dem 13. Oktober immer freitags um 20.15 Uhr. Insgesamt gibt es sechs Vorrunden, zudem zwei Halbfinal-Folgen und zwei Final-Folgen. Die Kandidaten, die dabei in einem Parcours am weitesten kommen, ziehen in die nächste Runde ein. Wer im Finale alle Hindernisse absolviert und am Ende als schnellster das finale Hindernis, den »Mount Midoriyama«, bezwingt, erhält den Titel »Ninja Warrior« sowie 300.000 Euro Siegprämie. Das ist bislang erst einem Kandidaten gelungen, dem Zirkus-Artisten René Casselly (2021). Schafft niemand den Final-Parcours komplett, bekommt der Kandidat und die Kandidatin, die am weitesten gekommen sind, eine Prämie von je 25.000 Euro. (der)
Beim ersten Hindernis, dem »Fünfsprung«, springt sie ohne große Probleme von einer Plattform zur anderen. Doch dann kommt die »Achterbahn«, bei der zuvor schon einige Kandidaten gescheitert sind. »Dieses Hindernis frisst sie alle«, stellt Kommentator Köppen fest. Bei der »Achterbahn« handelt es sich um aus einer Art Klimmzugstange bestehenden Schlitten, der sich auf einer Schiene wellenförmig abwärts bewegt. Valerie Burdukov geht das Hindernis mutig an. Der Clou: In der Mitte müssen die Kandidaten ein Loch in der Schiene mittels Sprung überwinden. Der Ansatz der Turnerin mit einem schnellen Übergreifen vom ersten an den zweiten Schlitten ist grundsätzlich gut. Einarmig gelingt es ihr jedoch nicht, den Schwung durch das abrupte Abstoppen am Ende der ersten Schiene auszugleichen. Deswegen verliert sie die Kontrolle und stürzt ins Wasserbecken ab. So hatte sie keine Chance, sich für die nächste Runde zu qualifizieren.
»Das ist richtig bitter«, findet Köppen, »ihre Idee war gut«. Buschmann pflichtet ihm bei: »Sie konnte den Impuls einfach nicht halten.« Über ihren »sehr kurzen Auftritt« kann Valerie Burdukov aber kurz nach der TV-Ausstrahlung in einem Instagram-Video schon wieder lachen. »Ich habe gedacht, dass ich etwas weiter komme«, sagte sie zwar, dennoch überwiege bei ihr die Freude. »Ich bin dankbar, dass ich es überhaupt mit einem Clip in die Sendung geschafft haben.« Die Lust am Ninja-Sport hat sie jedenfalls nicht verloren - im Gegenteil. »Ich will wieder dabei sein«, kündigt sie an. Gut möglich also, dass dieser Sport zu ihrer dritten Leidenschaft neben Turnen und Schminken werden könnte. (GEA)