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Aktuell Ökologie

Nachhaltiger Lebensmittelanbau in Inneringen steht in den Startlöchern

Solidarische Landwirtschaft Inneringen vergibt in der ersten Bieterrunde am Sonntag Ernteanteile an Interessierte.

Philipp Teufel vor der noch unbestellten Anbaufläche.  FOTO: RÖSCH
Philipp Teufel vor der noch unbestellten Anbaufläche. Foto: Sabine Rösch
Philipp Teufel vor der noch unbestellten Anbaufläche.
Foto: Sabine Rösch

GAMMERTINGEN/INNERINGEN. Kein Projekt ohne Rechtsform: Nach der großen Interessensbekundung an einer Solidarischen Landwirtschaft wurde der erforderliche Rahmen im Dezember mit der Gründung der Solawi Inneringen e. V. geschaffen. Philipp Teufel und Melanie Störmer-Draskovic sind gleichberechtigte Vereinsvorstände und haben die Fäden in der Hand. Am Sonntag, 26. Februar, findet die Bieterrunde um 15 Uhr in der Alten Schule in Inneringen statt.

Gärtnerin in Teilzeit

Worum geht es bei der Solidarischen Landwirtschaft, abgekürzt Solawi? Eine Gruppe von Menschen trägt gemeinsam die Verantwortung für die Bewirtschaftung einer Fläche, auf der Lebensmittel angebaut werden. Es ist eine noch junge Form der regionalen Nahversorgung, welche die Produktion von gesunden Lebensmitteln auf nachhaltige Weise ermöglichen soll. Die Vereinsmitglieder bewirtschaften eine Fläche gemeinsam selbst oder mit Hilfe von angestellten Gärtnern.

Für die Solawi in Inneringen steht die Planung. Eine Fläche von zuerst nur rund zweitausend Quadratmetern ist zentral an der Gammertinger Straße in Inneringen gelegen, die erforderlichen Genehmigungen zur Nutzung als Anbaufläche seitens des Landratsamts wurden eingeholt. Der Geräteschuppen ist bereit, ebenso gibt es einen Abholraum für die Gemüsekisten direkt neben dem Feld. Die zentrale Lage stellt sicher einen großen Pluspunkt dar.

Zufrieden erzählt Philipp Teufel, dass mit Isabelle Tisson eine erfahrene Gärtnerin gewonnen werden konnte, die dem Verein in Teilzeit zur Verfügung steht mit ihrer Expertise, die sie bereits bei ähnlichen Projekten sammeln konnte. Im Rahmen regelmäßiger Workshops wird sie ihr Wissen an die Vereinsmitglieder direkt weitergeben. Eine weitere Unterstützung sieht Philipp Teufel im Engagement der ehrenamtlichen Helfer.

Neben den Vereinsmitgliedern können auch andere Interessierte im Projekt helfen. So möchte der Verein auch internationalen Gästen einen Aufenthalt auf der Solawi ermöglichen, mit der Hilfe von Portalen wie »Workaway« oder »WWOOF«. Der kulturelle Austausch, das Erleben eines naturnahen Gemüseanbaus stehen hier im Vordergrund und das Interesse sei unerwartet groß.

Doch zunächst ist die Bieterrunde von entscheidender Bedeutung, die am kommenden Sonntag ihren Abschluss findet. Dort kann man sich als Vereinsmitglied seinen Ernteanteil sichern: Dazu muss man sich an der Kostendeckung der Solawi beteiligen, in Form monatlicher Beiträge. Eine entsprechende Vereinbarung wird immer nur für ein Jahr getroffen, in diesem Falle für 2023.

Die detaillierte Kostenkalkulation wird vom Vorstand vorgestellt. Per Gebot können die Mitglieder ihre Beteiligung an den Kosten selbst bestimmen. Dazu wird ein Richtwert präsentiert, der dieses Jahr bei 50 Euro pro Monat und Anteil liegt. Es besteht auch die Möglichkeit, sich mit einem halben Ernteanteil zu beteiligen.

Kosten- und Nutzenbeteiligung

Wünschenswert wäre die Zusage von etwa 20 bis 25 Anteilen, damit das Projekt erfolgreich starten kann, sagt Philipp Teufel. Der Bieterrunde sieht er neugierig und zuversichtlich entgegen, da das Interesse an und die Bereitschaft für eine solidarische Landwirtschaft vorhanden sind.

Die Bieterrunde ist für Mitglieder und Interessierte zugänglich. Neben dem Thema »Kostendeckung« gibt es Informationen zum kommenden Jahr, etwa zur geplanten Ernte, den Abholungen, den Workshops und vielem mehr. Informationen dazu gibt es auch auf der Homepage. Dort ist auch die Anmeldung für den Newsletter möglich und es gibt die Formulare für die Bieterrunde. (sr)

 

https://solawi-inneringen.org