SONNENBÜHL/WIESLOCH. Eher zufällig wurden die Genkinger Bläser durch eine Info aus der ejw-Posaunenarbeit auf den Landesorchesterwettbewerb 2024 aufmerksam. Die Neugierde war geweckt, und als man sah, dass bei den verschiedenen Orchester-Kategorien auch Posaunenchöre mitmachen können, entschlossen sich die Genkinger, dieses Experiment gemeinsam zu wagen.
Im Sommer wurden dann bei einem Bläser-Wochenende in Unterjoch einige Stücke angespielt, um eine Auswahl für den 20 bis 30 Minuten dauernden Vortrag zu treffen. Nach den Sommerferien begannen unter akribischer Anleitung von Dirigent Volker Wüstling die intensiven Proben der Stücke. Ein zusätzlicher Proben-Samstag kurz vor dem Auftritt sollte den Feinschliff geben.
Zum zweitägigen Wettbewerb trafen sich dann vor Kurzem 21 Amateur-Orchester aus dem Ländle im Palatin-Hotel in Wiesloch bei Heidelberg. Die einzelnen Orchester spielten ihre Vortragsstücke parallel in zwei Konzertsälen, und jeweils vier professionelle Jury-Mitglieder beurteilten und bewerteten die musikalischen Vorträge.
Der Genkinger Posaunenchor war der einzige Posaunenchor aus dem Ländle, der sich zum Wettbewerb angemeldet hatte. Mit seinen 20 Bläserinnen und Bläsern war er gleich als erstes Orchester an der Reihe. Nach einem kurzen Einblasen begann der Vortrag mit einem Vorspiel und Choralsatz zu »Nun danket alle Gott« von Traugott Fünfgeld. Musikalisch sehr beeindruckend und ausdrucksstark erklang danach die Choralfantasie »Die güldne Sonne« von Christian Sprenger. Es folgten die ruhige »Hymn« von Chris Hazell sowie die flotte »Pop-Fanfare« von Michael Schütz.
Mit »Jericho«, einer weiteren Komposition von Christian Sprenger, konnten die Bläserinnen und Bläser zeigen, welche Vielfalt und welches technische Niveau sie draufhaben. Den Abschluss und Höhepunkt bildete das weithin bekannte »Concerto d’Amore« von Jacob de Haan in einer zwölfstimmigen Bearbeitung für Blechbläser und Schlagzeug von Klaus Bertsch. Ann-Katrin Keck sorgte am Schlagzeug bei drei Stücken für den nötigen Drive, und Dirigent Volker Wüstling zeigte sich am Ende mit dem abgelieferten Auftritt sehr zufrieden.
Die Jury lobte spontan das sehr abwechslungsreiche und recht anspruchsvolle Programm. In einer detaillierten Besprechung mit dem Dirigenten gab’s dann noch weitere Hinweise und Tipps, was man künftig verbessern könnte. Gespannt warteten dann alle auf die Bekanntgabe der Ergebnisse: Der Posaunenchor Genkingen erhielt für seinen Vortrag 19,5 von 25 möglichen Punkten, dazu eine Urkunde als sichtbare Anerkennung. Für eine direkte Qualifikation zum Bundes-Wettbewerb im nächsten Jahr hat dieses Ergebnis allerdings nicht gereicht – dafür wären 21 Punkte nötig gewesen. (em)