Logo
Aktuell Image

Gammertingen bekommt ein neues Stadt-Logo

Der Goldene Helm wird künftig für die Laucherttal-Stadt stehen.

Der Goldene Helm steht künftig für Gammertingen.
Der Goldene Helm steht künftig für Gammertingen. Foto: stadt
Der Goldene Helm steht künftig für Gammertingen.
Foto: stadt

GAMMERTINGEN. Den Daimler-Stern gibt es gefühlt schon so lang wie das Automobil, die Adidas-Streifen so lange wie den Kickstiefel: Logos sind Aushängeschilder von Unternehmen, Organisationen und auch Kommunen. Daran rüttelt man ungern, der Wiedererkennungseffekt ist in der Regel wichtiger als Modernität. Der Gammertinger Gemeinderat hat sich jetzt trotzdem dazu entschlossen, der Laucherttalstadt ein neues Markenzeichen mit auf den Weg zu geben. Künftig soll der Goldene Helm für die Stadt stehen.

Am Anfang steht die Homepage der Stadt. Die Internet-Auftritte von Kommunen sind nicht mehr nur Sache von Marketingagenturen. Der Gesetzgeber spielt mittlerweile auch mit. Die Webseiten und Apps der Kommunen müssen barrierefrei werden, das heißt, auch für Menschen mit Einschränkungen verständlich und einfach zu benutzen sein. Deshalb wird nicht nur die Heimseite von Gammertingen zurzeit überarbeitet, hier wurde die Überarbeitung noch kurz vor der Sommerpause auf den Weg gebracht. Das Stadt-Logo taucht im Internet überall auf, bei den Gesprächen über den neuen Internet-Auftritt haben Werbeagenturen und Grafiker Bürgermeister Andreas Schmidt geraten, auch das Logo ins Auge zu fassen. Das Logo sollte vor der neuen Webseite fertig sein, »nicht, dass es dann gar nicht passt«, meinte Bürgermeister Schmidt. Über den Sommer hat sich Hubert Möhrle von der Krauchenwieser Werbeagentur »Werbung Komplett« Gedanken gemacht und seinen Entwurf jetzt dem Gemeinderat vorgestellt. Der vom neuen Aushängeschild angetan war und ihm seinen Segen erteilte: Künftig wird der Goldene Helm anstelle des Turms von St. Leodegar für Gammertingen stehen.

Gammertinger Blau bleibt erhalten

Grafiker Möhrle wurden einige Details mit auf den Weg gegeben. Evolution statt Revolution hieß die Devise, so der Bürgermeister, es sollte nicht alles neu erfunden werden. So blieb zum Beispiel der blaue Farbton »Cyan«. Im alten Logo prangt »Gammertingen« in geschwungener Schreibschrift, was attraktiv, aber nicht barrierefrei ist. Ein bisschen Schwung bleibt erhalten, hinterm Helm schlängelt sich immer noch das Gammertinger »G«. Der Name der Stadt taucht als Wortmarke jetzt in einer modernen Variante auf. Die Bildmarke ist jetzt der Goldene Helm, der Helm ruht in einem weißen Kreis, als Symbol für Ruhe, Vollkommenheit, Einheit und Verbundenheit mit der Geschichte. Das geschwungene »G« im Hintergrund schafft die Verbindung zwischen alter und neuer Identität.

Was macht die Identität der Stadt aus? Wofür steht der Ort, was ist unverwechselbar, was bleibt? Der Goldene Helm ist keine schlechte Wahl. Er wurde 1902 im »Fürstengrab« an der heutigen Sigmaringer Straße entdeckt, das Original aus dem sechsten Jahrhundert nach Christus ruht in Stuttgart, im Rathaus ist eine lebensgroße Replika zu sehen. Der Helm ist »national wertvolles Kulturgut« und mindestens selten, mit seinen feinen Ziselierungen wohl einmalig. Und er und das Fürstengrab stehen für Gammertingen und seine europäische Geschichte - Spangenhelme stammen aus byzantinischen Werkstätten, erläuterte der geschichtskundige Bürgermeister, schon lange vor der Moderne.

Das alte Logo wird nach und nach verschwinden.
Das alte Logo wird nach und nach verschwinden. Foto: Foto: Wurster
Das alte Logo wird nach und nach verschwinden.
Foto: Foto: Wurster

Nicht jeder wird den Helm in der Bildmarke gleich erkennen, macht nichts, meinte Rat Wolfgang Lieb. Es brauche Zeit, bis Logos sich durchsetzen und ein gewisser Erklärungsbedarf. Das habe er mit seinem eigenen neuen Firmenlogo auch erfahren. Ja, versteckte Botschaften gehörten zu Logos, bestätigte Grafiker Möhrle. Die Farbe »Cyan« bleibt auf jeden Fall erhalten, der Wiedererkennungswert deswegen hoch. Der Gemeinderat konnte sich mit Möhrles Vorschlag am Ende anfreunden, das neue Aushängeschild ist beschlossene Sache.

Es wird nach und nach im Alltagsleben auftauchen. Die Fahrzeuge der Stadt, Informationstafeln oder schlicht das Schreibpapier bekommen den Helm, wenn sowieso etwas neu beschafft, ersetzt oder instandgesetzt werden muss. (GEA)