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Finanzen in Gammertingen: Glimpflich davongekommen im Corona-Jahr

Kämmerer mit Zwischenbericht im Rat

Die Einnahmen sprudeln in Reutlingen nicht mehr.  FOTO: DPA
Geldscheine. FOTO: DPA
Geldscheine. FOTO: DPA

GAMMERTINGEN. Das sprichwörtliche »blaue Auge« wäre noch übertrieben, korrigierte sich Gammertingens Kämmerer Siegfried Hagg: Im Corona-Jahr 2020 kommt die Stadt sehr glimpflich davon und muss höchstens »eine kleine Schürfwunde« einstecken. So fasst Hagg den Finanzzwischenbericht zusammen, den er den Gemeinderäten in ihrer Sitzung am Dienstagabend vortrug. Getagt wurde wieder in der Alb-Lauchert-Halle.

Bevor Corona Wirtschaft und öffentliches Leben nahezu lahmlegte, war Gammertingen in Sachen Gewerbesteuer auf Rekordkurs: Das ebenfalls schon gute Ergebnis der Jahre 2017 bis 2019, als die örtlichen Unternehmen zwischen 2,2 und 2,3 Millionen Euro in die Stadtkasse wirtschafteten, wäre sicher übertroffen worden, so Haggs Prognose. Trotz Corona-Delle hofft Gammertingens Kämmerer jetzt immer noch auf 1,9 bis 2 Millionen Euro an Gewerbesteuereinnahmen und damit kaum weniger als im Haushaltsplan ursprünglich veranschlagt. Mehr als ausgeglichen wird das kleine Minus durch eine 450 000 Euro-Finanzspritze von Bund und Land, die Einkommensausfälle der Kommunen kompensieren.

Weniger Einnahmen hat die Stadt Gammertingen aber auch beim Einkommensteueranteil (rund 400 000 Euro fehlen), bei der Vergnügungssteuer (minus 60 000 Euro) und bei den Elternbeiträgen, die während der Kindergartenschließung erlassen worden waren (minus 80 000 Euro). Dem gegenüber stehen rund 130 000 Euro, die die Stadt aus der Corona-Soforthilfe des Landes bekam, und rund 35 000 Euro an Kurzarbeitergeld.

Während 2020 also voraussichtlich »mit einer minimalen roten Zahl« enden wird, macht sich Siegfried Hagg um die folgenden beiden Jahre mehr Gedanken. »Die Soforthilfe gibt’s dann nicht mehr.« Die spannende Frage werde sein, wie schnell die Wirtschaft wieder auf normales Niveau komme. Die mittelfristige Finanzprognose, die im kommunalen Etat von deutlich positiven Ergebnissen ausgegangen war, korrigierte der Kämmerer jedenfalls schon mal nach unten. Neues Ziel ist eine schwarze Null.

Mehr ausgeben als geplant muss die Stadt Gammertingen in diesem Jahr für die Bebauungsplanung. »Wir haben wahnsinnig viele Verfahren am Laufen«, begründete Hagg, warum der Haushaltsansatz um rund 70 000 auf 200 000 Euro erhöht werden muss. Nicht schlimm: Über die Bauplatzerlöse kommen diese Ausgaben wieder zurück. (GEA)