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Faszination Drache: Kampf auf dem Eisberg

Stehender Start zum Rokkaku-Drachenwettbewerb.  FOTOS: WURSTER
Stehender Start zum Rokkaku-Drachenwettbewerb. FOTOS: WURSTER
Stehender Start zum Rokkaku-Drachenwettbewerb. FOTOS: WURSTER

MÜNSINGEN. Die Drachen waren wieder los! Zum 14. Mal auf dem Fluggelände auf dem Eisberg zwischen Münsingen und Dottingen und zum letzten Mal in dieser Saison für die Drachenbändiger des Albflyer-Teams. Das Albflyer-Team hat eine abwechslungsreiche Zeit hinter sich, in den vergangenen Wochen sind sie quer über die Alb gepilgert. Das Drachenfest auf dem Eisberg ist Höhepunkt und Abschluss, danach wandern die filigranen Fluggeräte ins Winterquartier.

Alle reden übers Wetter, die Drachenflieger sowieso. Sie hatten Glück und in der wechselhaften Herbstsaison zwei trockene Tage erwischt. Was noch Anfang der Woche gar nicht so sicher war, die Wetterfrösche hatten da noch viel Niederschlag fürs Wochenende vorausgesagt. Das machte die Planung nicht leichter, sagte Peter Hinkel vom Luftverein Münsingen-Eisberg.

Kachelmann hin, Wetterdienst her, die Voraussetzungen waren letztlich gut, die Zuschauer strömten zuhauf, Hinkel und seine Vereinskollegen mussten die Flexibilität der örtlichen Bäcker, Metzger und Getränkelieferanten gehörig in Anspruch nehmen. »Wie viel Wecken wollt ihr? Alle!«, beschreibt Hinkel die kurzen aber erfolgreichen Verhandlungen. Der direkte Draht zahlte sich aus, am Sonntag strömten vor allem viele Familien auf den Eisberg, hungrig musste keiner nach Hause. Die eigenen Drachen stiegen, am Samstag und in der Nacht zum Sonntag stiegen die Großdrachen in die Lüfte, am sonnigen Sonntag taten sie sich schwer und blieben am Boden. Hoch hinauf schafften es ihre kleineren und beweglicheren Brüder der Rokkaku-Klasse.

Die Kämpfe der Drachen wurden vom Publikum mit einem kräftigen »Waschoi« eingeleitet. Die Regeln sind simpel, die Drachen auch: Die Piloten starten in einem abgesteckten Flugfeld, in dem müssen sie bleiben, auch wenn der Wind wie gestern dreht. Der Drache darf den Boden nicht berühren, wer bis zuletzt in der Luft bleibt, hat gewonnen.

Ansonsten ist in der Luft so ziemlich alles erlaubt, fiese Tricks und Pilotengeschick machen die Wettkämpfe gleichermaßen spannend für die Kämpfer und ihre Fans. Die Rokkaku-Drachen kommen mit einer Leine aus und sind entsprechend schwer zu steuern. Das macht den Reiz aus, besonders wenn, wie dieses Mal auf dem Eisberg, fast ohne Rückenwind geflogen werden muss. (wu)