BURLADINGEN/BERLIN. Zwar tritt Wolfgang Grupp mit seinen – teils sehr polarisierenden Meinungen – noch immer in der Öffentlichkeit auf. Wenn es um sein Textil-Unternehmen mit Hauptsitz in Burladingen geht, haben aber inzwischen seine Kinder die Zügel in der Hand. Ende letzten Jahres hat er das Unternehmen an die nächste Generation übergeben.
Seine Kinder machen bereits jetzt einiges anders als ihr Vater. Dennoch hat er seine Entscheidung, die Verantwortung abzugeben, nicht bereut. Im Gegenteil: »Ich bin ab und zu sogar ganz froh, dass ich nicht mehr zu allem gefragt werde«, sagt der 82-Jährige auf der Hauptstadtmesse der Fonds Finanz im Gespräch mit dem Portal »Cash«.
Wolfgang Grupp merkt sein hohes Alter
Aus dem Geschäft auszusteigen, sei trotzdem nicht ganz einfach, gibt der Unternehmer zu. Denn für ihn gebe es nur noch eines: »Abwarten, bis man morgens nicht mehr aufstehen kann«. Das Alter macht sich langsam bemerkbar, wie Wolfgang Grupp in dem Interview erzählt. Er schlafe länger, werde früher müde und körperlich langsamer. Dafür findet er dramatische Worte: »Es kommt nichts mehr, irgendwo ist jetzt bei mir Ende.«
So sei das Leben nun einmal. Er wolle ohnehin keine hundert Jahre alt werden. »Denn das Leben ist dann nicht mehr lebenswert – wenn man sieht, was da draußen alles los ist«, betont der Textilunternehmer. Die bisherige Politik der Ampel-Koalition beurteilt der 82-Jährige als katastrophal. Seiner Meinung nach brauche es eine starke Partei, die mit einer kleineren Partei zusammen regiert. Dabei hofft er auf die CDU.
Firma könne ohne Zuwanderung nicht existieren
Besonders die Asylpolitik sei wichtig. »Flüchtlinge sind hier willkommen, aber wer eine Straftat begeht, darf nicht in Deutschland bleiben«, so Wolfgang Grupp im »Cash«-Interview. Seine Firma könne ohne Zuwanderung nicht existieren, ergänzt der Unternehmer. Trigema beschäftige mittlerweile über 30 Nationalitäten. »Wenn wir morgen nur noch Deutsche beschäftigen dürften, müssten wir zumachen.« (zak)