SONNENBÜHL. »Die Leute sind begeistert«, sagt Manfred Hess. Ein wenig Jubel schwingt mit, die Freude ist groß, dass der Krämermarkt in Willmandingen stattfindet, er seine Socken und Strumpfhosen an den Mann bringen kann. Aber natürlich bleibt der Blick in eine (noch) ungewisse Zukunft. Wie wird es mit den Krämermärkten weitergehen, werden alle mobilen Händler die schwierige Situation überstehen, wie sieht es mit den Großhändlern aus, von denen der Marktmeister und seine Kollegen ihre Waren beziehen? Werden alle durchhalten können? »Wir hoffen, dass wir zumindest den Herbst vernünftig machen können«, sagt Rudolf Kleinknecht, seit etwa 40 Jahren mit Kurzwaren von Spülbürste über Garn bis zu Hosenträgern im Geschäft.
Die großen Spezialmärkte seien zwar bis Oktober abgesagt und bei den kleinen Krämermärkten auf dem Dorf ließen sich keine Riesenumsätze machen, aber einen Teil der Einnahmen machen die Händler doch hier. Und die fehlten ihnen seit März.
Die Sicherheitsvorkehrungen sind gerade auf dem Dorf gut einzuhalten, wohin selten mehrere Hundert Kunden auf einmal kommen. »Ein 3,50 Meter breiter Gang zwischen den Ständen – in welchem Super- oder Baumarkt haben sie das?«, sagt Kleinknecht. Auch Edgar Schweizer, der mit Hüten und Mützen von Dorf zu Dorf zieht, atmet auf. Die nächsten Städte und Gemeinden stünden in den Startlöchern und wollen Krämermärkte wieder zulassen: Schramberg, Bad Liebenzell, Rottweil, Schiltach, zählt er auf. (GEA)