SONNENBÜHL/ENGSTINGEN. Die Nebelhöhle und die Bärenhöhle in Sonnenbühl, das Engstinger Automuseum: Diese beliebten Ausflugsziele auf der Alb sind in der Sommersaison an Sonn- und Feiertagen von Reutlingen aus ganz bequem mit dem Bus zu erreichen. »Sonnenalb-Express« heißt das gemeinsame Angebot des Landkreises, der Stadt Reutlingen und der Gemeinden Sonnenbühl und Engstingen. Bislang tuckerte dafür der Oldtimerbus der Reutlinger Stadtverkehrsgesellschaft (RSV) auf die Alb – passend zur Engstinger Museums-Endstation mit der einzigartigen Sammlung historischer Fahrzeuge. Das ist jetzt Geschichte: Statt des nostalgischen Gefährts Baujahr 1966 fährt jetzt »ein moderner und schadstoffarmer« Reisebus samt Fahrradanhänger, wie das Landratsamt auf Anfrage mitteilt. Die Strecke bleibt unverändert.
Linie neu ausgeschrieben
Bislang hatte die RSV im Auftrag des Landkreises die Sonnenalb-Express-Linie 555 bedient. Vor diesem Jahr allerdings hatte das Unternehmen abgewunken. »Wir wollen uns auf unser Kerngeschäft, das Stadtbusnetz, konzentrieren«, sagt Marketingleiter Bernd Kugel: »Dieses Klein-klein drumherum passt einfach nicht mehr in unser Betriebskonzept.« Das fange schon damit an, dass es schwierig sei, Personal für diese Sonntagsschichten zu finden. Viel sinnvoller sei, bei einer neuen Ausschreibung durch den Landkreis eins der durch Corona »leidgeprüften Reisebusunternehmen« zum Zug kommen zu lassen. Genau das ist jetzt auch passiert. Im Auftrag des Landratsamts hat in diesem Jahr das Undinger Busunternehmen Leibfritz den Sonnenalb-Express übernommen. »Der Fahrplan ändert sich wenn überhaupt nur im Minutenbereich, um wichtige Anschlüsse aufrechtzuerhalten. Die angefahrenen Haltestellen bleiben unverändert«, informiert Pressesprecherin Katja Walter. 2016 hatte der Landkreis mit finanzieller Beteiligung der drei Kommunen das Freizeitbus-Angebot gestartet, zunächst im Probebetrieb. Seither gehört der Sonnenalb-Express zum Freizeitnetz Schwäbische Alb, das den sonntäglichen Ausflugsverkehr wo immer möglich umweltfreundlich auf Bus und Bahn verlagern möchte.
Und das – findet Sonnenbühls Tourismus-Beauftragte Ulrike Müller – ist angesichts hoher Spritpreise und der Notwendigkeit des Energiesparens wichtiger denn je: »Wir möchten die Leute ja zu uns hoch bringen.« Dass dabei nicht mehr der nostalgische Oldtimerbus benutzt wird, sei einerseits zwar »ein bisschen traurig«, andererseits aber unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit die richtige Lösung.
Starten wird der Freizeitverkehr im Landkreis Reutlingen am Sonntag, 24. April. Bis zum dritten Sonntag im Oktober fahren die zusätzlichen Busse und Bahnen für die Ausflügler, Wanderer und Radler. Der Flyer mit den Abfahrtszeiten und Strecken für den Sonnenalb-Express und weitere Infos zum Freizeitnetz sind auf der Webseite des Kreises zu finden. (dew)
www.kreis-reutlingen.de/ freizeitverkehr