GOMADINGEN. Der Bund will sich an vier Projekten zur Aufarbeitung des Nationalsozialismus in Gedenkstätten beteiligen. Es sollen Vorhaben in Grafeneck (Baden-Württemberg), Lüneburg (Niedersachsen), im Konzentrationslager Sachsenburg in Sachsen sowie der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora in Thüringen gefördert werden.
»Indem wir die Erinnerung an die staatlichen Verbrechen der Vergangenheit wachhalten, übernehmen wir Verantwortung und stärken die Demokratie«, sagte Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) in Berlin laut einer Mitteilung. »Mit dem Wissen und dem Bewusstsein über unsere Geschichte stehen wir aktiv ein gegen Antisemitismus, Antiziganismus, Rassismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit.« Die vier Einrichtungen leisteten einen wichtigen Beitrag dazu, »die NS-Verbrechen weiter konsequent aufzuarbeiten und unser kollektives Gedächtnis kontinuierlich zu erneuern«. Es gehe ihr um ein Erinnern in die Zukunft, sagte Roth. »Es darf und wird keinen Schlussstrich geben.«
Für Erhalt und Ausbau
Der Bund kann Projekte fördern, wenn sie von nationaler Bedeutung sind, sich auf einen authentischen Ort beziehen, ein wissenschaftlich fundiertes Konzept vorliegt und das jeweilige Bundesland sich mit mindestens 50 Prozent beteiligt. Auf Grundlage der Empfehlungen des beratenden Expertengremiums können die Projekte mit Bundesförderung rechnen.
So sollen Mittel beigesteuert werden für Erhalt und Ausbau des Schlosses Grafeneck für die Gedenkstätte, in der an die von den Nazis als »Euthanasie« bezeichneten Verbrechen an meist kranken Menschen erinnert wird. Dies ist Thema auch bei der Neugestaltung der Gedenkstätte in Lüneburg. In Sachsenburg soll die Errichtung der Gedenkstätte unterstützt werden, in Mittelbau-Dora geht es um die Neugestaltung der didaktischen Erschließung der Stollenanlage. (dpa)